70-JÄHRIGES JUBILÄUM DES OEI
Die 70 Jahre des OEI
Die vollständige Chronik in Bildern sowie den Veranstaltungskalender finden Sie auf unserer Homepage unter dem Menüpunkt “70 Jahre OEI”.
Im November 1951, drei Jahre nach der Gründung der Freien Universität, wurde das Osteuropa-Institut an der FU Berlin eröffnet. Die Einrichtung eines eigenen Instituts für die Erforschung des östlichen Europas war ein programmatisches Signal: Es galt, eine Osteuropaforschung zu etablieren, die sich von den alten Tendenzen der völkisch orientierten „Ostforschung“ im Nationalsozialismus zu befreien vermochte – und die zugleich angesichts der neuen Realitäten des Kalten Krieges einen Platz in der veränderten Welt- und Wissenschaftsordnung finden musste.
Das Osteuropa-Institut ist seiner siebzigjährigen Geschichte ein Spiegel der wechselvollen Beziehungen Berlins und Deutschlands zu seinen östlichen Nachbarn im 20. und 21. Jahrhundert. Die turbulente Gründungsphase, während der ganz unterschiedliche Personen und Positionen zusammengeführt wurden, ist hierfür ebenso ein Meilenstein wie die Zeit der Studierendenproteste Ende der 1960er Jahre und die Jahre des Systemzusammenbruchs und der Systemtransformation seit den 1990er Jahren. Heute ist das Institut zentraler Ort der internationalen Osteuropaforschung.
Hier gelangen sie zu unserem Jubiläums-Blog.
1959: Eine neue Adresse für die Berliner Osteuropaforschung
1959 wird mit dem Bau des neuen Osteuropa-Instituts in der Garystraße 55 begonnen.
Gemeinsam mit dem Otto-Suhr-Instituts in der Ihnestraße 21 ist das neue Osteuropa-Institut vom Architekten Werner Klenke als ein zusammengehöriges Gebäudeensemble geplant.
Einweihung
Am 5. Juni 1961 wird das Institut vom Regierenden Bürgermeister Berlins, Willy Brandt, eingeweiht.
Abkommen mit SPBU
Ein Meilenstein der Internationalisierung war das 1986 abgeschlossene Abkommen mit der Shdanov-Universität in Leningrad, heute die Staatliche Universität St. Petersburg. Diese Vereinbarung wurde über die Jahre kontinuierlich ausgebaut. Heute verbindet FU und SPBU eine strategische Partnerschaft.
Bücheraustausch
Seit seiner Gründung bemühte sich das OEI um die Internationalisierung. 1952, nur vier Monate nach der Eröffnung des OEI, initiierte das Institut als erste Initiative einen Bücheraustausch mit dem 250 km östlich gelegenen West-Institut in Poznań.
Graduiertenkolleg 1991
Das OEI begleitete die Prozesse der Perestrojka und der Transformationsperiode intensiv. 1991 rief es das Graduiertenkolleg "Die Umgestaltung der gesellschaftlichen Systeme in Ost- und Südosteuropa seit den 80er Jahren und ihre historischen Voraussetzungen" ins Leben.
Hier gelangen Sie zu der Bibliographie der im Rahmen des Graduiertenkollegs entstandenen Schriften.
Die letzte Exkursion in die Sowjetunion
Im Juli 1991, kurz vor dem Moskauer Augustputsch, fand die letzte Exkursion des Instituts in die Sowjetunion statt. 20 Studierende reisten für 14 Tage nach Skandinavien und in die UdSSR.Ziel war es, im Dialog vor Ort Ansatzpunkte, Hemmnisse wie auch Perspektiven in der multilateralen Zusammenarbeit zu erarbeiten.
Hochschulsekretariat im Wandel der Zeit
Anlässlich des 70jährigen Jubiläum des OEI rekapitulieren die Mitarbeiterinnen in den Sekretariaten, wie sich ihre Arbeit im Laufe der Zeit verändert hat.
Einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Sekretariatsarbeit nicht nur am OEI sowie eine Serie von Cartoons aus dem Arbeitsalltag können Sie hier nachlesen.
Die Bibliothek des OEI
In einer Zeit, in welcher der freie geistige Austausch in Osteuropa nicht überall selbstverständlich ist, wird an der Freien Universität der Grundstock für die Bibliothek des Osteuropa-Instituts gelegt. 1951 ziehen zuerst die Bücher der Seminare für Slawistik und für Osteuropäische Geschichte in die Dahlemer Ehrenbergstraße 35 ein. Auch die Abteilungen Recht und Wirtschaft bauen eigene Bibliotheken auf. Mit dem Wachstum des Instituts vergrößern sich auch die Buchbestände, bis schließlich 14 voneinander unabhängig organisierte Abteilungsbibliotheken entstanden sind. 1989 sind die 14 Abteilungsbibliotheken zur “Bibliothek des Osteuropa-Insituts” geworden.
1961 zieht das Osteuropa-Institut an seinen heutigen Standort Garystraße 55.1979 wird der Bibliotheksanbau mit großzügigem Freihandbereich, offenen Magazinen und hellen Lesesälen fertiggestellt.
Vierzehn Bibliotheken wachsen zusammen
Die gemeinsame Institutsbibliothek nimmt 1982 weiter Gestalt an: Auf Beschluss des Institutsrats führt sie nun den Namen „Bibliothek des Osteuropa-Instituts“. Als individuelles Besitzkennzeichen erhält sie das Bibliothekssigel B 865.
Am 14. Oktober 1987 ist es so weit: Der Bibliographische Lesesaal wird feierlich eröffnet und die Bibliothek damit offiziell eingeweiht. Mit dem Einzug der Abteilungen Balkanologie und Slawistik erreicht der 1956 begonnene Integrationsprozess im Jahr 1989 schließlich sein Ziel: die Zusammenführung von 14 Fachbibliotheken mit Osteuropabezug zu einer funktionalen, räumlich attraktiven Institutsbibliothek für interdisziplinäre Osteuropastudien mit einem Bestand von knapp 400.000 Medien.
Veranstaltungskalender
01.11.2021 | Ausstellung “Osteuropaforschung an der Freien Universität Berlin. 1951-2021”
Die interaktive, thematisch gegliederte Posterausstellung zur Geschichte des Osteuropa-Institutszeigt Schlüsseljahre wie 1968 und 1989 sowie Meilensteine der Osteuropaforschung an der FU.
Mehr dazu hier.
Veranstaltungskalender
12-13.11.2021 | Internationales Symposium "From Berlin Wall to New Conflict: Eastern European Cleavages and Encounters"
Internationale Forscherinnen und Forscher der Osteuropastudien diskutieren die Bruchlinien, die Osteuropa teilen, und der Verbindungen, die die osteuropäischen Länder untereinander und mit dem Rest der Welt verbinden.
Mehr dazu hier.