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Let's get beyond taboos! LGBT in Ungarn

Wer wir sind:

Stelian Dumitrache, Franziska Meyer, Maria Dziobek, Johanna Seeger, Carsten Spandau, Nóra Szabó,


Das sind unsere Ziele:

Homophobie ist in Ungarn allgegenwärtig und gesellschaftlich sowie politisch noch immer salonfähig. Größere LGBT-Events sind ohne die Anwesenheit der Polizei nicht möglich und werden in den Medien negativ und skandalisierend dargestellt. Mit unserem Projekt machten wir uns auf den Weg nach Budapest, um der Frage nachzugehen, inwiefern LGBT-Menschen in Ungarn diskriminiert werden. Diesbezüglich forschten wir nach Schnittmengen und Diskrepanzen zwischen der persönlichen, gesellschaftlichen und politischen Wahrnehmung von sexueller Vielfalt. Wir wollten verstehen, wie homophobe Entwicklungen zustande kommen und welche Gründe zu den Schwerpunkten gehören. Ziel war es, einen offenen Dialog aus verschiedenen Perspektiven heraus zu führen und einen öffentlichen Beitrag zur LGBT-Debatte in Ungarn zu leisten.

Was wir machen:

Im April 2015 führten wir qualitative Interviews mit bekannten Persönlichkeiten aus Politik, Medien, Kultur, Wissenschaft und der LGBT-Community. Zudem trafen wir eine schwule Hochschulgruppe, die an ihrer Universität nicht offiziell existieren durfte. Unser Fragenkatalog zielte auf die persönliche, gesellschaftliche und politische Ebene. Somit konnten wir uns ein umfassendes Bild über die Lage der LGBT-Menschen in Ungarn verschaffen. Daraufhin veröffentlichten wir die Kernergebnisse unserer Befragung als Print- und Onlineversion in einer Broschüre. Diese wurde in englischer Sprache verfasst, um sie international zugänglich zu machen. Zuletzt veranstalteten wir am 9. Juli 2015 eine Podiumsdiskussion an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften mit dem Titel „Coming out to Hungary“.


Das sind unsere Ergebnisse:

Kurz gefasst ist festzustellen, dass es in Ungarn an alltäglicher Sichtbarkeit von Homosexuellen und Aufklärung in der Öffentlichkeit über sexuelle Vielfalt fehlt. Dies gilt besonders im Bildungsbereich an den Schulen und auch in den Medien und gründet unter anderem auch in einer allgemeinen Gleichgültigkeit gegenüber der LGBT-Thematik. Des Weiteren besitzen die katholische Kirche und die Medien einen hohen Einfluss auf die Art und Weise, wie die Gesellschaft LGBT-Menschen wahrnimmt und mit ihnen umgeht. Im Kontext dessen ruft die Intensivierung der Beziehungen zwischen Regierung und Kirche die Sorge hervor, dass homophobe Tendenzen reproduziert und Desinformation politisch toleriert wird. In der Politik braucht es einen auf gegenseitigem Verständnis basierenden Dialog zwischen Konservativen und Liberalen, der sich von der aktuell festgefahrenen Debattenkultur befreit. Dabei muss zunächst der gesellschaftliche Stellenwert von LGBT-Menschen in Bezug auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich eines heteronormativen Lebensentwurfes öffentlich diskutiert werden, bevor eine rechtliche Gleichstellung grundlegende und nachhaltige Akzeptanz schaffen kann.

Hier können Sie unsere Broschüre herunterladen.


Unsere Förderer sind:

IB an der Spree e.V. und Homosexuelle Selbsthilfe e.V.