Energie: Transgressionen eines Begriffs
News vom 11.09.2015
Im September (17./18.9.) lud der Arbeitsbereich Kultur des Osteuropa-Instituts gemeinsam mit dem Exzellenzcluster „Grundlagen kultureller Integration“ der Universität Konstanz Kulturwissenschaftler, Philologen, Wissenschaftshistoriker und Kunsthistoriker zu einem internationalen Workshop in Wilhelm Ostwalds „Landhaus Energie“ bei Leipzig ein, um das transdiskursive Potential des Energiebegriffs auszuloten. Kaum ein Diskurs der Gegenwart verzichtet auf Begriffsbildungen aus dem Bereich der Energielehren, von medialer Erhitzung, performativen Intensitäten und libidinöser Triebenergie ist ebenso die Rede wie von spirituellen Kraftströmen und semantischen Entropien. Aus metaphysischen, naturwissenschaftlichen und technologischen Wissensfeldern ist der Energiebegriff in angrenzende, aber auch entfernte Disziplinen wie Psychoanalyse, Soziologie, Ästhetik oder Linguistik diffundiert. Der Workshop untersuchte dieses transdisziplinäre Mäandern des Energiebegriffs aus drei Perspektiven: Woraus speist sich die starke diskursive Adaptabilität des Energiebegriffs? Für welche Phänomenbereiche wird „Energie“ als Konzept herangezogen? Und wie lässt sich die begriffsgeschichtliche Variabilität der Energie, ihre breite Auffächerung in energetische Bildfelder nachzeichnen?
Konzeption und weitere Information: Dr. Susanne Strätling (susastra@zedat.fu-berlin.de) und Prof. Dr. Jurij Murašov (jurij.murašov@uni-konstanz.de)