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Der lange Abschied von der Zukunft - Historisches Erzählen in Osteuropa

Der historische Roman, der literaturwissenschaftlich lange Zeit ein Schattendasein führte, ist in jüngerer Zeit stärker ins Blickfeld der Forschung gerückt. Die dabei extrapolierten narratologischen, poetologischen und funktionsgeschichtlichen Wandlungsprozesse haben zu einer Reihe innovativer Forschungsperspektiven gesorgt. Dies gilt auch für die slawistische Forschung, in der das historische Erzählen für ein Verständnis der spätsozialistischen Zerfallsdynamiken und der postsozialistischen Suche nach neuen Meistererzählungen eine führende Rolle einnimmt. Beide Prozesse, der spätsozialistische historical turn (Kozlov) und die daran anschließenden neuen historischen und literarischen Selbstverortungen, sollen im Rahmen des Seminars kultur- und literaturgeschichtlich umrissen werden. Die literarische Reise führt dabei in den postsowjetischen Raum und nach Südosteuropa, reicht vom 15. Jahrhundert bis in die heutige Zeit und lädt ein zur Entdeckung einiger in Deutschland bislang weniger beachteter Autorinnen und Autoren.

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TypSeminar
Dozent/inClemens Günther
Webadresse
SpracheDeutsch
SemesterWiSe 2017/2018
VeranstaltungsumfangSWS: 2
RaumGarystr. 55 55/121
Beginn17.10.2017
Zeit

Di, 16:00-18:00 Uhr

Literaturliste

Zur Einführung: • Nünning, Ansgar: Von der fiktionalisierten Historie zur metahistoriographischen Fiktion: Bausteine für eine narratologische und funktionsgeschichtliche Theorie, Typologie und Geschichte des postmodernen historischen Romans, In: Literatur und Geschichte. Ein Kompendium zu ihrem Verhältnis von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Hg, von Daniel Fulda/Silvia Tschopp. Berlin/New York: De Gruyter 2002, S. 541-569. • Platt, Kevin: Historical Novel, in: Dobrenko, Evgeny; Lipovetsky, Mark: Russian Literature since 1991, Cambridge: Cambridge Univ. Press 2015, S.66-85.