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Mediothek des Osteuropa-Instituts

Filmstill "Bratan"

Filmstill "Bratan"

Film des Monats: Bratan / Faruch, mein Bruder von Bakhtyor Khudoynazarov

Jahr: 1991
Sprachfassung: Russisch mit deutschen Untertiteln
Dauer: 93 Minuten

Hier geht es zum Stream.

Synopsis

Subtiler Humor und atemberaubende Bilder: Für Faruch und seinen Bruder Azamat dauert die Reise mit der langsamen Bahn in die Großstadt eine Ewigkeit. Nach dem Tod der Mutter will Faruch seinen kleinen Bruder beim Vater unterbringen. Mit jedem Kilometer fühlen sie sich freier und selbstbewusster, jeder nächste Halt verspricht neue Hoffnungen und neue Herausforderungen. Gleichzeitig wächst die Vorfreude auf ein Wiedersehen mit dem Vater, der die Familie vor einigen Jahren verlassen hat, um in der Stadt zu arbeiten.

Dass der Vater dann mit einer neuen Frau lebt und trotz schöner Worte kein Platz für Azamat da ist, dass die Stadtgesellschaft ihre unangekündigten Gäste mit Fremdeln und mit Schlägen empfängt – für die Gäste vom Dorf eine herbe Enttäuschung. Am Ende fahren die Reisenden zurück, der Weg war das Ziel.

Das Spielfilmdebüt des 2015 viel zu früh gestorbenen Bakhtyor Khudoynazarov liest sich heute wie eine Parabel auf die Hoffnungen nach der Implosion der totalitären sozialistischen Staaten, und den anschließenden Enttäuschungen. Filmisch reißt er sein Publikum mit den beeindruckenden Landschaftspanoramen und der mitreißenden On-the-Railroad-Atmosphäre bis heute mit. Ein Freiheitsversprechen, das vom Regisseur gleichzeitig kontemplativ auf eine realistische Gefühlsebene heruntergebrochen wird, auf der Glücksgefühl und Verfall zwei Seiten derselben Medaille sind.

Der Film wurde 2022 von dem in Berlin lebenden Regisseur Veit Helmer rekonstruiert und lief danach auf Filmfestivals in Venedig und Cottbus. Bei Arte ist er noch bis zum 7. Juli 2025 verfügbar.

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Mariupolis_Bild

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Filmspecial Ukraine der Mediothek:

Die Mediothek des Osteuropa Instituts sammelt im Rahmen des Ukrainespecials Dokumentar- und Spielfilme, die nach dem russischen Angriffskrieg von ukrainischen und weiteren mittel- und osteuropäischen FilmemacherInnen, von internationalen Filmfestivals und Filminstitutionen im kostenlosen Onlinestream veröffentlicht wurden.
Die Filmauswahl wird regelmäßig mit neuen Streamingangeboten ergänzt und bietet einen kritischen und vielseitigen filmischen Zugang zu den aktuellen Erreignissen in der Ukraine und in der Region.