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Mediothek des Osteuropa-Instituts

Filmplakat "Ida"

Filmplakat "Ida"

Film des Monats: Ida (2013) von Paweł Pawlikowski

Regie: Paweł Pawlikowski
Genre: Spielfilm

Jahr: 2013
Sprachfassung: Deutsche Synchronisation
Dauer: 77 Minuten

Hier geht es zum Stream.

Synopsis:

Polen, 1962: Die 18-jährige Anna steht vor dem wichtigsten Schritt ihres Lebens - die junge Novizin möchte das ewige Gelübde ablegen und ihr Leben nun voll und ganz Gott widmen. Im Waisenhaus von Nonnen aufgezogen, war der Glaube über viele Jahre hinweg Annas einziger Halt und Trost, so dass dieser Weg für sie vorherbestimmt scheint. Doch bevor Anna endgültig in den Konvent eintreten darf, verlangt ihr die Äbtissin eine letzte Prüfung ab. Anna soll ihre Tante Wanda und damit ihre einzige noch lebende Verwandte kennenlernen.

Als Anna ihre Koffer packt, ahnt sie nicht, dass sie sich mit der Reise zu ihrer Tante zugleich auf eine Reise in die eigene Vergangenheit begibt - und die hält ein schmerzhaftes Geheimnis bereit. Denn eigentlich ist Anna gar nicht Anna, sondern Ida, die Tochter eines jüdischen Ehepaares, das dem Naziregime zum Opfer fiel. Gemeinsam mit ihrer Tante geht Anna auf Spurensuche. Und so wird die Reise zum Grab von Annas Eltern für beide zu einer Reise zum eigenen Selbst. Als Annas Tante Selbstmord begeht, muss sich Anna entscheiden - zwischen der Religion und ihrer neu gewonnenen Freiheit als Ida.

Seit der ersten Teilnahme an einem Festival hat der Film "Ida" über 50 Preise gewonnen. Darunter fünf europäische Filmpreise für den besten Film, das beste Drehbuch, die beste Regie und die beste Kamera sowie den Publikumspreis. 2015 wurde der Film des polnischen Regisseurs Pawel Pawlikowski in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film mit einem Oscar ausgezeichnet. In eindrücklichen Schwarz-Weiß-Bildern beschäftigt sich Pawlikowski mit der Geschichte seiner Heimat seit dem Angriff der Deutschen und geht die Tabuthemen in seinem Land an, die drei "ismen" Kommunismus, Stalinismus und Antisemitismus. Zum Trailer geht es hier

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Filmplakat "Ayka"

Filmplakat "Ayka"

Screening von Ayka im ACUDkino im Rahmen der Grundlagenvorlesung 
Mobility and Order

Ayka (Samal Yeslyamova), eine junge Kirgisin, arbeitet ohne Aufenthaltsgenehmigung in Moskau. Ayka lebt ein Leben am Abgrund, stets verfolgt von der Notwendigkeit, sich das Überleben zu sichern. Weil sie ihr gerade geborenes Kind nicht ernähren kann, lässt sie ihren Sohn im Krankenhaus zurück und flieht – zurück in eine rohe Welt, in der sie niemals mehr als die Gejagte ihrer bloßen Existenz sein kann. Unter dem gnadenlosen Druck, Geld aufzutreiben, um ihre Schulden zu begleichen, will Ayka auch noch die letzte Grenze überschreiten. Sie muss sich einer existentiellen Entscheidung stellen.

Mit Ayka (2018) macht der vielfach ausgezeichnete Regisseur Sergey Dvortsevoy Migration über eine einzelne, persönliche und emotional dichte Geschichte erfahrbar. Der Film folgt der Protagonistin in einem fast dokumentarischen Stil durch Kälte, Erschöpfung und Ausbeutung, ohne erklärende Kommentare, aber mit großer Empathie. Für ihr herausragendes Spiel wurde Samal Yeslyamova in Cannes mit dem Preis als Beste Darstellerin ausgezeichnet.

An die Vorführung schließt ein Gespräch mit Filmkuratorin und Kulturwissenschaftlerin Azem Bekturova an, moderiert von Amina Alish. Azem Bekturova war zuvor unter anderem für Dok.fest München, die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo sowie das Haus der Kulturen der Welt tätig, wo sie zum Produktionsteam des Projekts Destination: Taschkent gehörte. Zu ihren kuratorischen Arbeiten zählen Programme mit zeitgenössischen Kurzfilmen aus Zentralasien, die beim GEGENkino Leipzig und beim Ukrainischen Filmfestival Berlin präsentiert wurden. Zurzeit ist sie Stipendiatin bei SİNEMA Transtopia und promoviert außerdem an der LMU München. In ihrer Forschung widmet sie sich Fotoalben als Ort kollektiver Erinnerung in postsowjetischen Gesellschaften Zentralasiens. 

Für Teilnehmende der Grundlagenvorlesung Mobility and Order ist der Eintritt unter Vorlage des Studienausweises frei. Weitere interessierte Studierende können sich per E-Mail an Ricarda Sowa auf die Gästeliste setzen lassen. Mehr Infos zur Veranstaltung gibt es hier.

Wann? 10. Dezember 2025, 16:30 Uhr. Wo? ACUDkino, Veteranenstraße 21, 10119 Berlin.

Mariupolis_Bild

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Filmspecial Ukraine der Mediothek:

Die Mediothek des Osteuropa Instituts sammelt im Rahmen des Ukrainespecials Dokumentar- und Spielfilme, die nach dem russischen Angriffskrieg von ukrainischen und weiteren mittel- und osteuropäischen FilmemacherInnen, von internationalen Filmfestivals und Filminstitutionen im kostenlosen Onlinestream veröffentlicht wurden.
Die Filmauswahl wird regelmäßig mit neuen Streamingangeboten ergänzt und bietet einen kritischen und vielseitigen filmischen Zugang zu den aktuellen Erreignissen in der Ukraine und in der Region.