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Mediothek des Osteuropa-Instituts

Filmstill "Die Verwandlung"

Filmstill "Die Verwandlung"

Film des Monats: Die Verwandlung von Jan Němec

Jahr: 1992
Sprachfassung: Deutsch
Dauer: 52 Minuten

Hier geht es zum Stream.

Synopsis

Als Jan Němec 1974 die Tschechoslowakei verlassen muss, kommt er zunächst in Deutschland unter. Dort adaptiert er Franz Kafkas wohl berühmteste Erzählung "Die Verwandlung", in der sich der Handelsreisende Gregor Samsa eines Morgens in einen Riesenkäfer verwandelt, als Fernsehfilm für das ZDF. Stilistisch wählt er eine ans Sprechtheater angelehnte, satirische Inszenierung. Der Protagonist Samsa tritt dabei nicht in Erscheinung. Stattdessen ist der komplette Film in First-Person-Perspektive gedreht und zeigt die Reaktionen von Samsas Umgebung auf seine plötzliche, unheimliche und komische Metamorphose so, wie Samsa sie selbst erlebt haben könnte.

Dass Kafkas Werk bereits zahlreiche Filmemacher/-innen inspiriert hat, wird auch Kafkas visueller Erzählweise zugeschrieben, die sich hervorragend für Adaptionen eignet. So soll gerade das frühe Kino einen großen Einfluss auf Kafkas Schaffen gehabt haben. Laut Filmwissenschaftler Peter-André Alt ist die Übernahme filmischer Formen, Motive und Sujets sogar prägend für Kafkas literarisches Werk, der sich als begeisterter Cineast vor allem für die technischen Möglichkeiten des Films und weniger für dessen narrative Inhalte interessiert haben soll. So ließen sich in seinen Geschichten filmische Mittel wie Momentaufnahmen, sequentielles Erzählen, Perspektivwechsel und sogar Einstellungsgrößen bei der Beschreibung von Szenerie wiederfinden.

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Filmspecial Ukraine der Mediothek:

Die Mediothek des Osteuropa Instituts sammelt im Rahmen des Ukrainespecials Dokumentar- und Spielfilme, die nach dem russischen Angriffskrieg von ukrainischen und weiteren mittel- und osteuropäischen FilmemacherInnen, von internationalen Filmfestivals und Filminstitutionen im kostenlosen Onlinestream veröffentlicht wurden.
Die Filmauswahl wird regelmäßig mit neuen Streamingangeboten ergänzt und bietet einen kritischen und vielseitigen filmischen Zugang zu den aktuellen Erreignissen in der Ukraine und in der Region.