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Mediothek des Osteuropa-Instituts

Filmplakate "Quo Vadis, Aida?" und "Das Srebrenica Tape"

Filmplakate "Quo Vadis, Aida?" und "Das Srebrenica Tape"

Filme des Monats: Das Srebrenica Tape (2025) und Quo Vadis, Aida? (2020)

Das Srebrenica Tape -- Regie: Chiara Sambuchi – Genre: Dokumentation – Jahr: 2025 – Sprachfassung: Deutsch – Dauer: 88 Minuten – Hier geht es zum Stream.

Quo Vadis, Aida? -- Regie: Jasmila Žbanić – Genre: Spielfilm – Jahr: 2020 – Sprachfassung: Deutsch – Dauer: 104 Minuten – Hier geht es zum Stream.

Synopsis

Die Zahl ist erschreckend: Mehr als 8000 Bosniaken, Angehörige der muslimischen Bevölkerung in Bosnien-Herzegowina, wurden vom 11. bis 19. Juli 1995 von Soldaten der Republika Srpska sowie paramilitärischen Einheiten im Umfeld der Stadt Srebrenica ermordet – vor genau 30 Jahren. Der 11. Juli ist mittlerweile ein internationaler Gedenktag der Vereinten Nationen für die Opfer von Srebrenica. Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien und der Internationale Gerichtshof stuften die Massenerschießungen als Völkermord ein, weil davon ausgegangen wird, dass die serbischen Truppen das Ziel hatten, die komplette männliche bosnisch-muslimische Bevölkerung der Gegend auszulöschen. In Bosnien-Herzegowina selbst hängt die Erinnerung an das Kriegsverbrechen indes stark von der ethnischen Herkunft ab. Anlässlich des 30. Gedenktages sind online gleich zwei Filme verfügbar, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit den Gräueltaten auseinandersetzen.

Die ARD zeigt die Dokumentation „Das Srebrenica Tape – Liebesbotschaft aus dem Krieg“ der italienischen Regisseurin Chiara Sambuchi. Der Film folgt Alisa, die während des Ausbruchs des Bosnienkriegs 1992 als Neunjährige in Srebrenica lebt. Dreißig Jahre nach den Massakern beschließt Alisa, mittlerweile in den USA lebend und selbst Mutter einer Tochter, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und an den Ort des Völkermords zurückzukehren. Der Film baut auf dem privaten Bildmaterial auf und verbindet dieses mit der Reise der Protagonistin, bei der ihre Fragen auf verdrängte und schmerzhafte Erinnerungen stoßen. 

Ab dem 23. Juli zeigt Arte Jasmila Žbanićs Oscar-nominierten Spielfilm "Quo Vadis, Aida?". Darin geht es um eine gleichnamige Lehrerin, die während des Bosnienkrieges für die UNO als Dolmetscherin arbeitet. Als Srebrenica umstellt wird, versucht Aida vergeblich, ihre niederländischen Vorgesetzten vom Ernst der Lage zu überzeugen. Für die Aufarbeitung des Massakers von Srebrenica stützte sich Jasmila Žbanić auf das Erinnerungsbuch von Hasan Nuhanović („Under the UN Flag“), der als Dolmetscher Ähnliches erlebt hat wie die fiktionale Figur Aida. Dabei verzichtet der Film auf das Zeigen expliziter Gewaltszenen, ohne damit aber dem Geschehen den Schrecken zu nehmen.

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Mariupolis_Bild

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Filmspecial Ukraine der Mediothek:

Die Mediothek des Osteuropa Instituts sammelt im Rahmen des Ukrainespecials Dokumentar- und Spielfilme, die nach dem russischen Angriffskrieg von ukrainischen und weiteren mittel- und osteuropäischen FilmemacherInnen, von internationalen Filmfestivals und Filminstitutionen im kostenlosen Onlinestream veröffentlicht wurden.
Die Filmauswahl wird regelmäßig mit neuen Streamingangeboten ergänzt und bietet einen kritischen und vielseitigen filmischen Zugang zu den aktuellen Erreignissen in der Ukraine und in der Region.