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Mediothek des Osteuropa-Instituts

Filmstill "Karussell"

Filmstill "Karussell"

Film des Monats: Karussell von Zoltán Fábri

Jahr: 1955
Sprachfassung: Ungarisch mit deutschen Untertiteln
Dauer: 91 Minuten

Hier geht es zum Stream 

Synopsis

Als der ungarische Regisseur Zoltán Fábri 1955 in Cannes seinen Film „Karussell“ zeigte, erregte er beträchtliches Aufsehen, da die Kritik an manchen Missständen der sozialistischen Gesellschaftsordnung damals als Sensation empfunden wurde. Allerdings bricht Fábri nicht grundsätzlich mit dem Sozialismus, sondern erzählt in erster Linie eine lyrische Liebesgeschichte und formuliert mit ihr den Protest der jungen Generation gegen die Eltern: Der Bauer István Pataki (Béla Barsi) ist aus der LPG ausgetreten ist, weil sie schlecht geleitet wird. Als seine Tochter Mari (Mari Töröcsik) den jungen Genossenschaftsbauern Máté Bíró (Imre Soós) heiraten will, stellt er sich den jungen Leuten in den Weg.

Ausgezeichnet wird der Film durch seine formale Gestaltung, vom virtuosen Einsatz der filmtechnischen Mittel bis zur Genauigkeit, mit der die Kamera Milieu und Atmosphäre einfängt. Echt und unmittelbar sind insbesondere Bildfolgen mit einer Karussellfahrt der Liebenden und eine ausgelassene Bauernhochzeit. Letztlich erhält das Private auch den Vorzug vor dem Gesellschaftlichen für einen sehr poetischen und optimistischen Film, der Fábris internationalen Ruf begründete. Der Film ist noch bis zum 31. August 2024 in der arte-Mediathek zugänglich.

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Quelle: Osteuropa-Institut

Quelle: Osteuropa-Institut

Herzliche Einladung zum Kurzfilm-Abend KYIV IN FOCUS – 4 STORIES, 1 CITY

Die Zahl "vier" symbolisiert die Ordnung des Raumes: vier Elemente, vier Seiten der Welt und vier Grunddimensionen – Tiefe, Breite, Höhe und Zeit. Vier Kurzfilme tauchen ein in die Lebenswelten der Kyjiwer/-innen, aus unterschiedlichen Perspektiven, geeint durch die Frage nach Heimat: Wie und wo man lebt, wann man geht und welche Folgen der erzwungene Weggang hat. 

Der erste Kurzfilm, Beautiful Playgrounds (2016), ist ein Amateur-Werk, das in einem leicht ironischen Spaziergang durch eines der Kyjiwer Inselviertel führt. Der zweite, Landslide (2016), zeigt die postrevolutionäre Ukraine durch die Linse einer Untergrundgemeinschaft, die versucht, eine neue Gesellschaft im Zentrum der Stadt aufzubauen. Zwei Jahre später, vor dem Hintergrund einer neuen gesellschaftlichen Realität, lässt uns der Protagonist des dritten Kurzspielfilms, Goodbye Golovin (2018), in seine innere Zerrissenheit eintauchen und nimmt uns mit auf eine Reise durch die Kyjiwer Vorstädte. Doch im Jahr 2022, als Russland einen umfassenden Krieg gegen die Ukraine führt, bekommt die fragile Realität Risse und wir finden uns in Brüssel wieder. Gefangen in einem Zustand des "Dazwischen" - zwischen der virtuellen und der physischen Welt, zwischen der Heimatstadt und dem neuen Zuhause - erzählt uns die Heldin des neuesten Kurzfilms I Stumble Every Time I Hear From Kyiv (2022) eine Geschichte von Nähe und Distanz und versucht, Worte für die Wunden des Krieges zu finden.

Das Kurzfilmprogramm wurde von Studierenden im Rahmen eines Filmkurationsseminar unter der Leitung von Irine Beridze (FU Berlin/OEI) erstellt. Im Anschluss an die Filmvorführung gibt es eine Diskussion mit geladenen Gästen in englischer Sprache.

Wann? Mittwoch, 10. Juli, 19 Uhr. Wo? Kino Central, Rosenthaler Str. 39, 10178 Berlin. Mehr Infos gibt es hier.


Mariupolis_Bild

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Filmspecial Ukraine der Mediothek:

Die Mediothek des Osteuropa Instituts sammelt im Rahmen des Ukrainespecials Dokumentar- und Spielfilme, die nach dem russischen Angriffskrieg von ukrainischen und weiteren mittel- und osteuropäischen FilmemacherInnen, von internationalen Filmfestivals und Filminstitutionen im kostenlosen Onlinestream veröffentlicht wurden.
Die Filmauswahl wird regelmäßig mit neuen Streamingangeboten ergänzt und bietet einen kritischen und vielseitigen filmischen Zugang zu den aktuellen Erreignissen in der Ukraine und in der Region.