Kolonisierte Kolonisatoren? Ostmittel- und Osteuropa aus der Perspektive postkolonialer Studien
Dozent/in | Prof. Dr. Magdalena Marszałek |
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Institution | Universität Potsdam |
Webadresse | |
Raum | Campus Am Neuen Palais, Haus 11, Raum 2.27 |
Beginn | 17.10.2017 |
Zeit | Dienstag, 16-18 Uhr |
Seit etwa zwei Dekaden gibt es Diskussionen über die Osteuropa-Forschung aus der Perspektive postkolonialer Studien. Inzwischen ist das Feld unübersichtlich geworden: Es gibt nicht nur viele inhaltliche und methodische Kontroversen zwischen den Verfechtern und Gegnern einer ‚Postkolonialität‘ Osteuropas, sondern auch unterschiedliche konkurrierende, oft widersprüchliche Ansätze sowie verschiedene Formen politischer Instrumentalisierung postkolonialer Theorien – nicht zuletzt auch im rechten Populismus. Das Seminar versucht das Feld ein wenig diachron und synchron zu ordnen: Es werden einige Grundkonzepte (wie Orientalisierung/Selbstorientalisierung, postkolonial vs. postimperial vs. postsowjetisch, ‚innere‘ Kolonisierung), historisch-regionale Konzepte (wie Kresy), Vektorisierung von Zentren und Peripherien sowie komplexe osteuropäische Opfer-Diskurse diskutiert. Neben theoretisch-analytischen Texten gehören ausgewählte essayistische sowie fiktionale Werke aus der polnischen, russischen und ukrainischen Literatur zur Seminarlektüre.