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Kultur und Gewalt

Während sich die Sozialwissenschaften intensiv mit Gewalt (als Form der Macht) beschäftigt haben, weichen die Kulturwissenschaften der Gewalt bis heute aus. Wo sie von Gewalt sprechen, dort zeichnen sie mit Vorliebe ein kulturgeschichtliches Bild der sukzessiven Bändigung von Trieben, zunehmenden Verfeinerung von Sitten und subtilen Sublimierung von Trieben. Dieses Bild weist jedoch gravierende blinde Flecken auf, die das Seminar erhellen möchte. Im ersten Teil des Semesters werden uns mit wegweisenden Studien zur Kulturgeschichte der symbolischen und physischen Gewalt befassen (u.a. Theodor Adorno/Max Horkheimer „Dialektik der Aufklärung“, Judith Butler „Excitable Speech“, Sigmund Freud „Das Unbehagen in der Kultur“, Michel Foucault „Überwachen und Strafen“). Der zweite Teil des Semesters ist ausgewählten kulturellen Artefakten (Film, Literatur, Performance, Theater) gewidmet, die sich mit Gewaltphänomenen auseinandersetzen. Analysen gelten u.a. Marina Abramovic „Rhythm“, Ilya Khryzhanovsky „DAU“, Oksana Matiychuk „Kriegstagebuch“, Ivana Sajko „Archetyp: Medea/Bombenfrau/Europa“, Vladimir Sorokin „Ein Monat in Dachau“. 

Der Nachweis der aktiven und regelmäßigen Teilnahme erfolgt neben derselben durch Übernahme einer Sitzungsgestaltung.

(31302)

TypSeminar
Dozent/inProf. Dr. Susanne Strätling
RaumGarystr. 55 323
Beginn17.04.2023 | 10:00
Zeit

Mo, 10:00-12:00