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LEHRVERANSTALTUNGEN

Institut

Vorlesungsreihe_Digital_East_WiSe21/22

Vorlesungsreihe_Digital_East_WiSe21/22

  • Vorlesungsreihe „Digital East. Eine Region im Netz der Daten“
    Wie stellt sich Osteuropa als digitale Region dar? Während die Forschung sich in den vergangenen Jahrzehnten intensiv mit den soziopolitischen Transformationen in Osteuropa befasst hat, ist bisher nahezu ungeklärt, wie tiefgreifend nicht nur der digitale Wandel die Region verändert hat und weiter verändert, sondern wie massiv auch digitale Medien Treiber dieser Transformationen waren – man denke nur an den stark von sozialen Medien mitgetragenen Euro-Maidan oder die Protestbewegung in Belarus, welche der Staat auch durch Verlangsamung von Datenübertragungsraten oder Abschaltung des Internets zu unterbinden versuchte. Die Vorlesung leuchtet diesen blinden Fleck der Osteuropaforschung aus und unternimmt eine erste Sichtung dieses Raums im Netz der Daten.
             
    Es sprechen u.a. Mihnea Constantinescu (Kyiv), Tatiana Klepikova (Potsdam), Maarja Ojamaa (Tallinn), Saara Ratilainen (Tampere), Dmytro Khytkyy (Tartu), Vlad Strukov (Leeds), Peter Haslinger (Marburg) und Vera Trappmann (Leeds).
                   
    Die Vortragsreihe findet online statt. Weitere Details entnehmen Sie bitte der Homepageunserer Mediothek-Seite oder dem PDF-Dokument.

Geschichte

  • Landnahme. Umwelt- und Infrastrukturgeschichte der Sowjetunion
    Bis vor einigen Jahren schien sich die Forschung weitgehend einig zu sein: Von den „Großbaustellen des Sozialismus“ führte ein direkter Weg zum „Ökozid“ in der späten Sowjetunion. Und fraglos hatten sowjetische Projekte zur Unterwerfung der Natur dramatische Auswirkungen auf komplexe Ökosysteme. Doch der Zusammenhang von sowjetischer Infrastruktur- und Umweltgeschichte erschöpft sich keineswegs in Erzählungen der Zerstörung und des Niedergangs. Vielmehr geht es dabei stets auch um den Schutz der Umwelt oder die agency staatlicher und nichtstaatlicher Akteure. Anhand exemplarischer Fälle werden diese Zusammenhänge diskutiert. Zugleich ist das Seminar als Einführung in Grundfragen der Umwelt- und Infrastrukturgeschichte konzipiert.

  • Innere Sicherheit im Kalten Krieg. Herrschaft und Repression in Osteuropa
    Das Ende des Stalinismus war auch das Ende des offenen Terrors. Die staatssozialistischen Regime Ost- und Ostmitteleuropas mussten andere Formen der Disziplinierung implementieren, um ihren Herrschaftsanspruch zu behaupten. Repressionen wurden zunehmend verrechtlicht und institutionalisiert. Und sie wurden gezielter eingesetzt und damit für die Bevölkerung zu einem – wenigstens teilweise – kalkulierbaren Phänomen. Wie vollzog sich dieser Wandel, den alle kommunistischen Staaten – wenn auch auf sehr unterschiedliche Art und Weise – durchliefen? Welche gegenläufigen Tendenzen gab es und inwiefern beeinflussten transnationale Verflechtungen im „Kalten Krieg“ diese Veränderungen? Im Seminar wid diesen und anderen Fragen nachgegangen.

  • Die letzten Tage der Sowjetunion. Russische Tagebücher aus dem Winter 1991/92
    Im Winter 1991/92 brach die Sowjetunion endgültig zusammen. Wie erlebten direkt betroffene Menschen diese dramatische Umbruchssituation? In diesem Seminar werden russischsprachige Tagebücher aus dem Winter 1991/92 gelesen und diskutiert. Gemeinsam mit Fachredakteuren kuratieren die Studierenden eine Textauswahl, übersetzen die Texte und lernen die Arbeit einer multimedialen Internetplattform kennen. Die Lehrveranstaltung wird in Kooperation mit dem Projekt „Prozhito“ und der mehrfach ausgezeichneten Redaktion von „Dekoder“ durchgeführt.

Kultur

  • Filmseminar: Filmische Expeditionen in Osteuropa
    In Kooperation mit dem Festival des mittel- und osteuropäischen Films in Cottbus (FFC) und der Potsdamer Slavistik organisiert das OEI auch in diesem Wintersemester wieder ein Filmseminar mit Exkursion, in dem Studierende in die Praxis des filmkritischen Schreiben eingeführt werden. Im November besucht das Seminar (abhängig von der Pandemiesituation) das Filmfestival in Cottbus. Im Anschluss verfassen die Studierenden Filmrezensionen, die auf der Plattform www.novinki.de veröffentlich werden. 
             
  • Lager, Exil und Deportation. Traumatische Erfahrung im kulturellen Gedächtnis: russische, polnische und deutsche Lagerliteratur
    Im Seminar wird der Gender-Aspekt des kollektiven Traumas (Lagererfahrung) analysiert. Im Gegensatz zur russischen Auffassung von Lagerliteratur als Männerliteratur (Alexander Solschenizyn, Warlam Schalamow und andere) sind in den letzten zwei Jahrzehnten Bücher in den Vordergrund gerückt, die die Erfahrungen von Frauen darstellen. Verschiedene Länder haben aus dieser Erfahrung unterschiedliche soziokulturelle Lehren gezogen. In Mittel- und Osteuropa traten geschlechtsspezifische Fragen in den Vordergrund, in Russland jedoch nicht. Warum? Eine Analyse der Memoirenliteratur und ihrer Wahrnehmung in der Gesellschaft sollte eine Antwort auf diese Frage liefern.

  • Seminar „Gender und Pop-Musik in Osteuropa“
    Im Seminarkontext soll die jüngere Geschichte der Pop-Musik in Osteuropa vom Spätsozialismus in die Gegenwart aus einer Gender-Perspektive aufgearbeitet und rekonzeptualisiert werden. Geplant ist, im Rahmen des Seminars gemeinsam mit den Studierenden eine Podcastreihe zu entwickeln, im Rahmen derer ausgewählte Künstlerinnen vorgestellt werden sollen. Falls es die Corona-Regelungen erlauben, soll auch die Organisation einer Veranstaltung im öffentlichen Raum in Berlin ins Auge gefasst werden.

Politik

  • Quantitative Methods in Political Science and Area Studies
    Das Seminar dient als Einführung in die Anwendung quantitativer Methoden zur Erforschung sozialwissenschaftlicher Phänomene, mit besonderem Fokus auf Themen der Area Studies. Die Studierenden werden sichinsbesondere mit der Anwendung der Regressionsanalyse in der sozialwissenschaftlichen Forschung, den zugrundeliegenden Annahmen und den Forschungsgrenzen beschäftigen.

  • Hinterland: Staat und ungleiche regionale Entwicklung in Russland, China und den USA
    Das Seminar beschäftigt sich in global-vergleichender Perspektive mit dem sogenannten ‚Hinterland‘: geographisch peripheren und im Vergleich zum Zentrum sozioökonomisch und infrastrukturell weniger entwickelten Regionen. Ziel einer solchen Perspektive ist es, sowohl transnationale und globalstrukturelle als auch regional spezifische Bedingungsfaktoren für die Herausbildung und Entwicklung des Hinterlandes zu identifizieren.

  • Threats and Repressions in Authoritarian Regimes
    Autoritäre Regime wenden politische Gewalt auf verschiedenen Ebenen an, von Drohungen bis hin zu Repressionen. Ziel dieses Seminares ist es, die Gründe für politische Repressionen in autoritären Regimen und ihre Folgen für die Gesellschaft und die Dauerhaftigkeit des Regimes zu untersuchen. Besondere Aufmerksamkeit wird den Legitimationsstrategien politischer Repressionen gewidmet.

Soziologie

  • Theories on Formal and Informal Institutions
    Ziel dieses Seminars ist es, den Studierenden eine gründliche Grundlage in der sozialwissenschaftlichen Forschung zum institutionellen Wandel zu vermitteln, die sowohl evolutionäre (Pfadabhängigkeit) als auch revolutionäre Aspekte (institutionelle Zusammenbrüche, kritische Knotenpunkte und Bricolagen) umfasst. Der Kurs führt in die wichtigsten institutionalistischen Denkschulen ein und erörtert, wie diese den sozialen Wandel interpretieren. Das Seminar untersucht die theoretischen Überlegungen, die hinter den vorhandenen empirischen Befunden zum institutionellen Wandel stehen.

  • Between Digital transformation and Population Ageing – Challenges for European Societies
    Das Seminar verbindet theoretische Texte zu Zivilgesellschaft und sozialen Bewegungen mit wichtigen Beispielen kollektiven Handelns im postkommunistischen Europa. Zu den Fällen, die in der Klasse besprochen werden, gehören: der NGO-Sektor und internationale "Demokratisierungsindustrie", Solidarnosc in Polen, kulturelle Bewegungen, rechtsextreme Bewegungen, Otpor in Serbien und sein globales Modell für friedliche Revolutionen, Euromaidan und seine Nachwirkungen usw.

  • Modernization in European and post-communist perspective
    In diesem Seminar wird ein breites Spektrum an Themen der Entwicklung moderner Staaten, von der Rolle von Kriegen und Masseneinberufungen bis hin zu Landreform, Urbanisierung und Kapitalismus bei der Entstehung von Nationalstaaten in Europa behandelt. Besondere Aufmerksamkeit wird den zeitgenössischen Theorien über die unterschiedliche Entwicklung der osteuropäischen Staaten im Vergleich zu den Staaten in den anderen Teilen Europas sowie der Frage gewidmet, wie sich diese Theorien mit den Vorstellungen von staatlicher Zurückhaltung und Korruptionsbekämpfung im Rahmen des neoliberalen Paradigmas vermischen.

Volkswirtschaft

  • Projektkurs
    Der in diesem Wintersemester stattfindende Projektkurs unter dem Thema “Digital East”: Auswirkungen digitaler Kulturen” wird von Anna Abalkina (Abteilung Politik) und Oliver Wach (Abteilung Volkswirtschaftslehre) organisiert und betreut. Wie präsentiert sich Osteuropa als eine digitale Region? Das Projektseminar wählt diese Frage als Ausgangspunkt, um historische und aktuelle Phänomene und Entwicklungen der Digitalisierung in Osteuropa theoretisch und praktisch zu erforschen. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf der Entwicklung der digitalen Technologien, sondern auch auf der zunehmenden Transparenz von Daten, Social-Media-Kommunikation und anderen unzähligen Anwendungen durch den Staat und die Zivilgesellschaft.

  • International Macroeconomics

    International Macroeconomics ist ein Seminar über internationale makroökonomische Theorie und Politik. Der erste Teil des Kurses befasst sich mit dem Wirtschaftssystem des Russischen Reiches. Der zweite Teil des Kurses konzentriert sich auf die analytischen und strukturellen Determinanten der kommunistischen Wirtschaftsorganisation mit Bezug auf die Sowjetunion. Der dritte Teil des Kurses befasst sich mit der politischen Ökonomie des postsowjetischen Übergangs. In den Seminaren werden sowohl strenge wirtschaftliche Konzepte als auch historische Debatten behandelt. In den Vorlesungen werden formale Methoden der Wirtschaftsgeschichte gelehrt.

                 
  • Economic History of Russia, Eastern Europe, and Eurasia

    Economic History of Russia, Eastern Europe, and Eurasia ist ein Kurs über die Wirtschaftsgeschichte Russlands, Osteuropas und Eurasiens. Der erste Teil des Kurses befasst sich mit den Wirtschaftssystemen des russischen, österreichisch-ungarischen, deutschen und osmanischen Reiches. Der zweite Teil des Kurses konzentriert sich auf die analytischen und strukturellen Determinanten der kommunistischen Wirtschaftsorganisation mit Bezug auf die Sowjetunion und darüber hinaus. Der dritte Teil des Kurses befasst sich mit der politischen Ökonomie des postsozialistischen Übergangs. In den Seminaren werden sowohl strenge wirtschaftliche Konzepte als auch historische Debatten behandelt. In den Vorlesungen werden formale Methoden der Wirtschaftsgeschichte vermittelt.