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Berichte

„Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg“ - Summer School der Higher School of Economics

Higher School of Economics, Moscow

Higher School of Economics, Moscow

Dem Thema Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg widmete sich eine gemeinsam mit Prof. Dr. Oleg Budnitskii (HSE Moscow) organisierte Summer School am OEI. Vom 30.9. bis 7.10.2015 standen neben Vorträgen von Mitarbeiter_innen des Osteuropa-Instituts Diskussionen russischer und deutscher Studierender sowie Besuche von Erinnerungsorten zur Zwangsarbeit in Berlin auf dem Plan. 

Einen Bericht zur Summer School finden Sie hier.

Weiter Informationen zum Angebot der Summer Schools am OEI finden Sie hier.

Osteuropa "entprovinzialisieren" - Exkursion im Rahmen der Lernwerkstatt

Greifswald, Foto: ©Helena Günter

Greifswald, Foto: ©Helena Günter

Die populären Bilder von Osteuropa sind die ländlicher Regionen, unberührter Natur und (relativer) Rückständigkeit. Die Forschung zu Osteuropa hat dagegen lange Zeit die osteuropäischen Metropolen in den Mittelpunkt ihrer Analysen gestellt. Um über den Konstruktionscharakter dieser Vorstellungen zu reflektieren und die unterschiedlichen Regionen Ostmittel- und Osteuropas kennenzulernen, bot die interdisziplinäre Lernwerkstatt allen Studienanfänger_innen am OEI ein Forum unter dem Titel „Provinzen in Osteuropa – Osteuropa als Provinz“. Im Rahmen der Vorbereitung auf die Gruppenarbeit reisten Teilnehmer_innen des Kurses nach Greifswald. Dort trafen sie sich mit Dr. Marek Fiałek, dem verantwortlichen Organisator des Kulturfestivals „polenmARkt“ sowie mit Niels Gatzke, der unter dem Dach der RAA-MV zahlreiche deutsch-polnische Projekte in der Grenzregion organisiert. 

Weitere Informationen finden Sie hier.

Exkursion "Stadtkultur Moskau"

Während einer zehntägigen Exkursion im Juni 2015 untersuchten 16 Studierende des Osteuropa-Instituts unter Leitung von Prof. Dr. Georg Witte und Dr. Susanne Strätling unter Begleitung des Architekturhistorikers Dr. Thomas Flierl historische und aktuelle stadtplanerische Entwicklungen Moskaus. Vorbereitet durch das Seminar „Stadtkultur Moskau“ spürte die Gruppe den oft gewaltsamen Umgestaltung einer Stadt nach, die heute als eine der spannungsreichsten Metropolen Europas gilt.

Im Mittelpunkt der Exkursion stand die konkrete Analyse von Bauten und Baukomplexen unterschiedlicher Funktionsbereiche. Neben einer ersten Erschließung der historischen Stadtstruktur und ihren generalplanerischen Umgestaltungen im 20. und 21. Jahrhundert ging es um Konzepte des Wohnungsbaus (Kommunewohnhäuser, das Regierungswohnhaus an der Uferstraße, prototypische Plattenbausiedlungen wie Čertanovo und Čeremuški, Studentenwohnheime, Stalinistische Hochhäuser), um die Struktur avantgardistischen und postsozialistischen Kulturzentren (ZIL-Kulturpalast, Dom Rusakova, Vinzavod, Garaž, Artplay), um die Umgestaltung von Platz- und Parkanlagen (Gor’ki-Park, Sperlingsberge), um die Architektur von staatlichen und städtischen Funktionsbauten (Ministerien) und um die Neugestaltung von Stadtvierteln (z.B. Arbat).

Immer wieder trat in den Objektbegehungen das schwierige Verhältnis von konstruktivistischem Erbe (z.B. Ginzburgs Narkomfin-Kommunehaus oder Corbusiers Centrosojuz-Gebäude) und aktuellen Rekonstruktionsprojekten in den Blick.

Vorgestellt wurden die Objekte sowohl durch die Studierenden wie auch durch Moskauer ArchitekturhistorikerInnen. Ein gemeinsames Seminar zur aktuellen stadtkulturellen Entwicklung mit dem Kulturwissenschaftler Prof. Vitalij Kurennoj von der Moskauer Higher School of Economics und Prof. Ruslan Chestanov, dem Direktor des Moskauer Instituts für soziokulturelle Planung, bot die Möglichkeit zur Diskussion konzeptioneller Fragen der Stadtplanung. Auf einem Besuch der Moskauer Architekturmesse „ArchMoskva“ hatten wir Gelegenheit zum Gespräch mit der Stellvertreterin des Leitenden Stadtarchitekten Moskaus, Sergej Kuznecov.

Die Ergebnisse der Spurensuche sind auf einem Exkursionsblog nachzulesen

Exkursionsleitung: Dr. Thomas Flierl, Dr. Susanne Strätling. Prof. Dr. Georg Witte

Lernwerkstatt des Osteuropa-Instituts 2014/2015

In Rahmen der Lernwerkstatt des akademischen Jahres 2014/2015 mit dem Themenschwerpunkt „Provinzen in Osteuropa –Osteuropa als Provinz?“ bildeten Studierende des Osteuropa-Instituts zwölf Arbeitsgruppen, um aus eigenen Ideen Projekte zu gestalten. Die weite regionale Streuung sowie die Themenvielfalt verdeutlichten das Anliegen der Projekte, Regionen und Gruppen abseits des metropolenzentrierten Forschungs-Mainstream zu behandeln. Die Gruppen unternahmen Exkursionen in die folgenden Regionen: Aserbaidschan/Armenien/Berg-Karabach, Bosnien und Herzegowina/Serbien, Georgien, Rumänien, Russland, Tschechien, Ukraine und Ungarn waren die Ziele im letzten Jahr. Während dieser Exkursionen sammelten die Gruppen Datenmaterial, welches sie zum einen als Grundlage für einen wissenschaftlichen Abschlussbericht nutzten und zum anderen in ihren „Endprodukten“ kreativ verarbeiteten. So entstanden Ausstellungen, Blogs, Broschüren, Filme, Podiumsdiskussionen, Austauschprogramme, Workshops sowie ein Konzert. 

Die Projekte der Lernwerkstatt des akademischen Jahres 2014/2015 waren:

  1. Der russische Zivildienst – Ein Randphänomen
  2. Die vergessenen Vertriebenen Osteuropas – Binnenflüchtlinge in Georgien und der Ukraine
  3. Gegen neue Mauern in Europa - Spielen Roma anders Fußball?
  4. Hybride Identitäten? Selbstverortung von MigrantInnen aus der ehemaligen Sowjetunion im Raum Berlin
  5. Kaliningrad goes Berlin "KaliBer"
  6. Krimtataren: Die Fremden in der Heimat?
  7. Let’s Get Beyond Taboos! LGBT in Ungarn
  8. Mental Map der EU - Perspektiven aus dem Westbalkan
  9. Perspektiven für die Peripherie - Ein deutsch- russischer Jugendaustausch
  10. Vergessene Fronten - Der Konflikt um Bergkarabach
  11. vILLages - Verfall der Döfer?
  12. Viscri startet - Sockenstrikerinnen in Rumänien

Eine detaillierte Beschreibung der Projekte finden Sie hier.