Patriotismus aus Verzweiflung. Nation, Krieg und Verlusttraumata in Russland
Dozent/in | Prof. Dr. Alexander Wöll |
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Institution | Universität Potsdam |
Webadresse | |
Raum | Am Neuen Palais 1.11.2.27 |
Beginn | 15.10.2018 | 10:00 |
Zeit | Montag 10 - 12 Uhr |
Das Seminar soll auch einer gründlichen Lektüre des Buches von Serguei Oushakine basieren. Der russische Sozialanthropologe hat viele Interviews geführt. Die meisten weiblichen wie männlichen Gesprächspartner*innen äußern sich nicht in der Sprache eines westlichen "Liberalismus", sondern in zornigen Phrasen von Rassismus, Antisemitismus und Antikapitalismus. Wie die Menschen Narrative hervorbringen, die eine Verständigung untereinander ermöglichen, und wie die konstruierten Kategorien, die diese Narrative transportierren, die Selbstverortung bis in die Gegenwart hinein prägen, dies ist der rote Faden des Buches. Die vier Kapitel kreisen um die Themenkomplexe Ökonomie, Nation, Staat, Gender und Gemeinschaft. Im Seminar wird es anhand dieses Buches um die Themen "Zweiter Weltkrieg, Afghanistankrieg, Tschernobyl und Zusammenbruch der Ordnung 1991" gehen.
LiteraturSerguei Alex Oushakine: The Patriotism of Despair. Nation, War, and Loss in Russia. Ithaca 2009.
Sapper, Manfred Weichsel, Volker (Hrsg.): Nackte Seelen. Svetlana Aleksievic und der "Rote Mensch". Berlin, Heft 1-2, 2018.
Referat und Hausarbeit