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Faktuales Erzählen

(16408)

TypSeminar - Modul C
Dozent/inDr. Brigitte Obermayr
RaumRost- und Silberlaube J 30/109
Zeit

Mo 16 - 18 Uhr

Kann authentisches Berichten bzw. Beschreiben von de facto Geschehenem, Geschehendem, Vorhandenem überhaupt literarisches Erzählen sein? Im Seminar wird es um Bestimmungen eines solchen ‚faktualen Erzählens' gehen, wobei die Unterscheidung zum fiktionalen Erzählen einen Ausgangspunkt bildet. Vor diesem Hintergrund muss auch zwischen literarischem Realismus und faktograhischer Schreibweise unterschieden werden. Ausgangspunkt einer Bestimmung einer solchen wird neben der Literaturtheorie (Narratologie) die faktographische Bewegung in der russischen Avantgarde ("Literatura Fakta / Literatur des Fakts") sein. Wir wollen uns im Seminar aber über diese Zeit und den engen Rahmen einer avantgardistischen Programmatik hinaus bewegen und faktuales Erzählen im weiteren Verlauf des 20. bzw. 21. Jahrhunderts, auch außerhalb Russlands, berücksichtigen (z.B. R. Goetz, A. Kluge, Ch. Wolf). Dabei ist angestrebt, narratologisch das Nachdenken über faktuales Erzählen voranzutreiben (vielleicht kann im Laufe des Seminars eine Art ‚Merkmalskatalog' erstellt werden).

Zur vorbereitenden Lektüre:

Martinez, Matias / Scheffel, Michael: Merkmale fiktionalen Erzählens. Faktuales und fiktionales Erzählen. Das Erzählen und das Erzählte. In: Dies.: Einführung in die Erzähltheorie. München 2002 (3. Auflage), S. 9-25.

Tretjakov, Sergej: Durch die ungeputzte Brille. 1929], in: Ders.: Tretjakow, Sergej]: Lyrik, Dramatik, Prosa. Leipzig 1972, S. 221-230.