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Die Ästhetik des Plattenbaus

Abgesagt, wird im Wintersemester 2020/21 nachgeholt. 

(31702)

TypSeminar
Dozent/inClemens Günther
RaumIhnestr.22 / UG 2 Seminarraum
Beginn21.04.2020 | 12:00

Literaturliste

Zur Einführung: • Meuser, Philipp: Plattenbau in Film, Literatur und Kunst, in: Die Ästhetik der Platte. Wohnungsbau in der Sowjetunion zwischen Stalin und Glasnost, Berlin: Dom Publishers 2015, S.32-49. • Humphrey, Caroline: Ideology in Infrastructure. Architecture and Soviet Imagination, in: Journal of the Royal Anthropological Institute 11 (2005), S.39-58.


Kaum ein Gebäudetypus wird so stark mit Osteuropa assoziiert wie der Plattenbau. Ab Mitte der 1950er Jahre entstand in allen sozialistischen Ländern ein serialisierter industrieller Wohnungsbau, durch den die beengenden Wohnverhältnisse der Vorkriegszeit überwunden werden sollten. Das Seminar widmet sich aus interdisziplinärer Perspektive (Literatur-, Kultur- und Filmwissenschaft; Geschichte, Soziologie u.a.) dem Plattenbau und rekonstruiert die Entwicklungen, die zu seinem Aufstieg und Fall in Osteuropa führten. Neben architektur- und stadtplanungsgeschichtlichen Zugängen interessiert vor allem die symbolische Aufladung der Platte. Hierfür widmen wir uns Beispielen aus dem ostdeutschen, tschechischen, polnischen, rumänischen, jugoslawischen und sowjetischen Kontext (u.a. bei Brigitte Reimann, Joanna Bator, Edo Popovic) und analysieren, wie sich die Repräsentation dieser Wohnform in der (post)sozialistischen Zeit gewandelt hat. Geplant ist im Rahmen des Seminars eine halb- oder eintägige Exkursion zu Plattenbauvierteln in Berlin und/oder Umgebung.