Nach mehr als einem Jahrzehnt Reformversuchen ist die Verarmung großer Bevölkerungsteile eines der Hauptprobleme Russlands. Die Bewältigung dieses Problems ist Voraussetzung für erfolgreiche Reformen. Iris Kempe untersucht die sozialpolitischen Antworten Russlands auf die immer brisanter werdende soziale Frage. Ausgehend von der nationalen Entwicklung werden die Gebiete Nizhnij Novgorod, Perm, Uljanowsk und Wladimir betrachtet. Die Autorin wertet über den Zeitraum von 1991 bis 1996 alle relevanten Gesetze und Reformprogramme aus, zieht Analysen und Statistiken in Betracht und führte zahlreiche Interviews mit Entscheidungsträgern und Wissenschaftlern. Die Entscheidungsträger in Moskau instrumentalisieren Sozialpolitik vor allem zu Krisenzeiten als Mittel der Popularitätssicherung. Der Lösungswert derartiger Maßnahmen ist gering.
Quelle: Klappentext aus dem Band