Die vorliegende Dokumentation über den bildungspolitischen Umbruch in Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn umfasst den Zeitraum von Mitte 1989 bis Anfang 1991, also etwa anderthalb Jahre, die entscheidende Etappe des Überganges von der „marxistisch-leninistischen“ zu einer „freiheitlich-demokratischen“ Bildungspolitik, wie es im Buchtitel heißt. Es ist eine plakative Kennzeichnung, die auch die zeitliche Nähe zu den Ereignissen spüren lässt, das Vorwort stammt vom Februar 1991. Dass sich aus dem Zusammenbruch des alten Regimes nicht rasch und geradlinig eine parlamentarische Demokratie nach westlichem Verständnis und eine marktwirtschaftliche Ordnung entwickeln würden, in deren Rahmen auch das Bildungswesen sich grundlegend ändert, war auch den Herausgebern und Autoren dieses Bandes klar, aber es überwog eine eher optimistische Einschätzung, wie bei den meisten Akteuren und Beobachtern um diese Zeit.
Quelle: Anweiler, Oskar. (1996). Baske, Siegfried, Beneš, Milan, Riedel, Rainer. Der Übergang von der marxistisch-leninistischen zu einer freiheitlich-demokratischen Bildungspolitik in Polen, in der Tschechoslowakei und in Ungarn: Darstellung und Dokumentation. Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin. Erziehungswissenschaftliche Veröffentlichungen, Bd. 20) (Rezension). Zeitschrift fuer Ostforschung, 45(1), 148-149.