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„Konflikt und Entwicklung im Kaukasus“. Bericht zur Podiumsdiskussion des Osteuropa-Instituts am 15.6.2019

(c) Patricia Kalisch

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News vom 20.06.2019

Im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften am 15.6.2019 organisierte die Abteilung Volkswirtschaftslehre des Osteuropa-Instituts die Podiumsdiskussion „Konflikt und Entwicklung im Kaukasus“. Thematisch breit aufgestellt wurden sowohl die Politik der EU im Kaukasus, die Beziehungen zwischen der EU und Russland und die Einbeziehung der NATO im Schwarzen Meer diskutiert, als auch die langfristigen Entwicklungen und Auswirkungen imperialer Herrschaft in heutigen Konflikträumen im Kaukasus. Auch die Rolle der internationalen Zivilgesellschaft, von lokalen Bürgerinitiativen sowie Kunst und Kultur wurde hervorgehoben.

An der Veranstaltung nahmen Dr. Elguja Khokrishvili, der Botschafter der Republik Georgien in der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Zaal Andronikashvili, Kulturwissenschaftler am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung und Ira Konyukhova, Künstlerin, Autorin, Technofeministin und Gründerin von TransitoryWhite, einem Online-Magazin zu zeitgenössischen Kunst- und Kulturdiskursen im Kaukasus und Zentralasien teil. Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott, Vizepräsidentin für Internationales an der Freien Universität Berlin eröffnete die Veranstaltung und wies auf die vielen Initiativen des Osteuropa-Instituts im Rahmen der Internationalisierungsstrategie der Freien Universität Berlin. Jun.-Prof. Theocharis Grigoriadis, Ph.D., C.Sc., Forschungsgruppenleiter der Abteilung Volkswirtschaftslehre am Osteuropa-Institut moderierte die Veranstaltung.

In seinem Impulsvortrag sprach Dr. Khokrishvili über die Prioritäten in der georgischen Außenpolitik, die vor allem die Integration Georgiens in die europäischen und euroatlantischen Strukturen vorsehen. Außerdem unterstrich Dr. Khokrishvili die geostrategische Bedeutung Georgiens als Transportkorridor im Hinblick auf die EU-China-Beziehungen und informierte über die Lage in den von Russland okkupierten Gebieten Abchasien und der Zchinvali-Region (Südossetien). Hier knüpfte Dr. Andronikashvili an, indem er dem Publikum die kulturellen und historischen Ursprünge der georgischen Nation erläuterte und wie diese mit den heutigen Konfliktregionen zusammenhängen. Ira Konyukhova und Ina Hildebrandt bereicherten die Diskussion mit einem vorgetragenen Stück und wiesen darauf hin, dass noch immer eine Vielzahl der Künstler*innen und Autor*innen aus der Region selbst nicht international veröffentlicht sind. Beide stellten das von ihnen gegründete Online-Magazin „TransitoryWhite“ vor - eine Online-Zeitschrift, die die kulturelle und politische Zuschreibungen der postsowjetischen Identitäten in Frage stellt. Ausgehend von einem zeitgenössischen Kunst und Kulturdiskurs, erläuterten beide, wie die Zeitschrift die Transformationsprozesse der jeweiligen Ländern, Gesellschaften und Minderheiten zu analysieren versucht, ohne in die post-sowjetische Klischeeisierung zu verfallen. In der anschließenden sehr angeregten Diskussion, an der auch Studierende des Osteuropa-Instituts teilnahmen, ging es teils hitzig und kontrovers zu. Es wurde diskutiert, ob Georgien von einem verfälschten Orientbild profitieren würde oder wie die Kunst- und Kulturlandschaft in Armenien die gegenwärtigen politischen Entwicklungen widerspiegeln würde. Abschließend ließ es sich die Abteilung Volkswirtschaftslehre nicht nehmen – in Anbetracht der Jahrtausende alten Weintradition in Kachetien –, den Diskussionsteilnehmer*innen Wein aus einem der nördlichsten Weinanbaugebiete Deutschlands zu überreichen – den „Kreuz Ingelberger“ aus Berlin-Kreuzberg, welcher nur in limitierter Anzahl verfügbar ist.

Bericht: Julia Zimmermann (OEI), Mitarbeit: Maria Polugodina (OEI)

Schlagwörter

  • Kaukasus, Georgien, EU, Russland, Osteuropa