DKU Sommerschule 2025 | Tag 1 | Montag 15.9.25
Montag, 9:00 Uhr. Nach der Ankunft begrüßte uns Herr Prof. Dr. Rommel und ordnete die deutsch-kasachischen Beziehungen historisch ein: Viele sogenannte Russlanddeutsche wurden in der Stalin-Zeit nach Kasachstan deportiert und lebten hier über Jahrzehnte. In den 1990er-Jahren kehrten viele als (Spät-)Aussiedler nach Deutschland zurück; familiäre Bindungen, Netzwerke und geteilte Erinnerungen bestehen jedoch bis heute und prägen die Zusammenarbeit. Anschließend folgten eine kurze Vorstellung der Deutsch-Kasachischen-Universität (gegründet 1999) sowie die Programmeinführung durch Lukas Grebenstein (DKU) und Clemens Günther (OEI).
Nach der Kaffeepause hielt Frau Prof. Dr. Strätling eine Einführungsvorlesung zu Konzepten und Theorien von Infrastruktur. Es wurden unterschiedliche Ansätze und Perspektiven im Hinblick auf Raum und Zeit diskutiert. Den Abschluss bildeten zwei Fallstudien: der Bau der Turksib-Eisenbahn und die Debatten um die Umleitung sibirischer Flüsse nach Zentralasien zu Zeiten der Sowjetunion. Zudem gab Herr Prof. Dr. Rommel einen kompakten Überblick über die Ressourcen Kasachstans – Wasser, Erdöl, Erdgas, Kohle sowie bedeutende Metall- und Mineralvorkommen –, und deren Bedeutung für Wirtschaft, Infrastruktur und internationale Kooperation.
Am Nachmittag standen Sprachkurse in Kasachisch, Deutsch oder Russisch zur Wahl. In der Russisch- wie auch in der Kasachisch-Anfängergruppe übten die Teilnehmenden das kyrillische Alphabet und kurze Selbstvorstellungen. Im Deutschkurs haben die Studierenden lebhaft über die Unterschiede zwischen zentralasiatischem und deutschem Denken gesprochen. Im Anschluss hörten die Teilnehmenden deutsche Musik und diskutierten, ob man darin den Charakter eines Landes spüren könne.
Um 15 Uhr startete die Stadtführung mit der Stadtführerin Svetlana. Erste Station war der Platz der Unabhängigkeit mit Bildtafeln zu Epochen der kasachischen Geschichte und dem Hinweis auf den „goldenen Handabdruck“ des ersten Präsidenten Nursultan Nasarbajew, durch dessen Berührung Wünsche wahr werden könnten.
Auf dem weiteren Weg sahen wir unter anderem die Schewtschenko-Statue, die Abai Kunanbaiuly-Statue und den Republikanischen Kinderpalast. Zur Sprache kamen auch die Symbole Almatys: Äpfel, Berge und der Schneeleopard. Unsere Führung endete im Panfilov-Park bei der orthodoxen Christi-Himmelfahrt Kathedrale.
Den Tag beschlossen wir mit einem traditionellen Abendessen im Restaurant Navat mit gebratenem Auberginensalat, Laghman, Borsok und Wareniki sowie Ayran und Kompott als Getränke. Zum Abschluss führten die Kellner von Navat einen kurzen Tanz auf.
Chaya Steinsaltz, Tim Schöneich und Aidana Bapayeva