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Cătălin Buzoianu

NGOs als „Pförtner“ des Sozialstaates? Konflikt, Kooperation und Kontrolle in der Integration von prekären Rumänen in Berlin

Die EU-Binnenmigration und insbesondere die ab 2014 geltende volle Arbeitnehmerfreizügigkeit von Rumänen und Bulgaren werden oft in den Medien als eine zusätzliche „Belastung“ für die strukturschwächeren Städte dargestellt. Weil die Arbeitnehmerfreizügigkeit in der Europäischen Union ordnungsrechtlich nicht zu kontrollieren ist, müssen sich die Städte und Landesregierungen mit den teilweise prekären Lebenslagen der neuzugewanderten Rumänen auseinandersetzen, wie in Berlin der Fall ist.

Neben den staatlichen Akteuren (Schul- und Sozialämter, Familienkassen usw.) sind zugleich verschiedene nichtstaatliche Akteure im Bereich der Integrationspolitik tätig. Die Promotion untersucht die Arbeit von gemeinnützigen Vereinen, gewerkschaftsnahen Organisationen und Migranten-Selbstorganisationen, die zugewanderten Rumäninnen und Rumänen eine arbeits- und sozialrechtliche Beratung in ihrer Muttersprache anbieten. Dabei wird die Gratwanderung dieser Beratungsstellen zwischen den Erfordernissen des staatlichen Auftrag- und Geldgebers, den individuellen Interessen der Migrant*innen und ihren eigenen organisatorischen Zielen erforscht, um die Konflikt-, Kooperations- und Kontrollverhältnisse zwischen diesen unterschiedlichen Akteuren zu erläutern.

Startpunkt der Promotion: 01. Oktober 2020

Geldgeber: Gefördert durch die Hans Böckler Stiftung

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