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Sozialismus, Kapitalismus und Moderne

(31308)

TypSeminar
Dozent/inFrau Prof. Dr. Bluhm
RaumBoltzmannstr. 16 / Hörsaal
Zeit

Di 14:00-16:00

Kapitalismus und Sozialismus sind Phänomene der Moderne. Der Staatssozialismus sowjetischen Typs ist als eine Antwort auf die Krise der westlichen Moderne entstanden, in einem Land, das von den Klassikern als dafür noch nicht "reif" angesehen wurde. Ein Viertel Jahrhundert nach dem Scheitern und dem vermeidlich endgültigen Sieg der westlichen Moderne haben globale Fragen nach alternativen Wegen an neuer politischen Brisanz gewonnen. In dieser Entwicklung ist Russland ein wichtiger Akteur. Das Seminar, das begleitend zur Vorlesung "Konzepte und Grundlagen" konzipiert ist, führt in zentrale Konzepte ein, die Kapitalismus vs. Sozialismus, Moderne vs. Tradition als zentrale Spannungsfelder des 20. Jahrhunderts thematisieren, die bis heute oder besser gesagt heute wieder hochrelevant sind. Auf ihnen beruhen wichtige Fremd- und Selbstbeschreibungen des osteuropäischen Raums (insbesondere Russlands). Im Mittelpunkt stehen Kapitalismus als westliches Konzept, Theorien westlicher und multipler Moderne, die Kritik an der Modernisierungstheorie, sowie die Frage, warum Totalitarismus, Fundamentalismus und Neo-Patrimonialismus Phänomene der Moderne sind. Darauf aufbauend wird diskutiert, wie sich alte identitäre Gegensatz von Russland vs. Westen im Konzept des (Neo-)Eurasianismus fortsetzt. Das Seminar ist interdisziplinär angelegt, mit einem sozialwissenschaftlichen und historischen Schwerpunkt, legt aber auch theoretische Grundlagen für die Beschäftigung mit dem osteuropäischen Raum insgesamt.

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