Gedächtnislabyrinth Solovki: Indizien - Spuren - Stimmen
Ausstellungseröffnung | 23.01.2017 | 18:00 Uhr | Humboldt Universität zu Berlin
Die nach der Hauptinsel „Solovki“ benannte Inselgruppe im Weißen Meer kann ohne Übertreibung – neben Moskau, Petersburg und Sibirien – als einer der Brennpunkte der Geschichte Russlands bezeichnet werden: Seit dem 15. Jahrhundert befindet sich dort, am nördlichen Rand des europäischen Kontinents, eines der bedeutendsten Klöster Russlands, aus dem einige der mächtigsten Patriarchen der orthodoxen Kirche hervorgingen. Zugleich fungierte das Kloster seit dem 16. Jahrhundert als Gefängnis und Verbannungsort für oppositionelle Intellektuelle. Im 17. Jahrhundert wurde es für Jahrzehnte zum Ort des erbitterten Widerstands gegen die Kirchenreform. Nachdem das Kloster im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine Periode geistiger und wirtschaftlicher Blüte mit Strahlkraft weit über den russischen Norden hinaus erlebt hatte, erlangte es im 20. Jahrhundert neuen ‚Ruhm’ als Keimzelle und Modell-Lager des sowjetischen GULag-Systems, dessen metastasenhafte Verbreitung über den gesamten Kontinent Aleksandr Solženicyn in seinem berühmten „Archipelag GULag“ beschrieben hat. (...)
Freund*innen der Kulturen und Literaturen Mittel- und Osteuropas, Solovki-Fans sowie alle, die sich für die Geschichte Russlands und der Sowjetunion interessieren, sowie alle diejenigen, die bisher noch nicht sehr viel von dem symbolischen Ort der Solovki gehört haben mögen -
die Veranstalter freuen sich sehr, sie alle zu der feierlichen Ausstellungseröffnung einladen zu dürfen! Um gemeinsam das mehrere Monate lang andauernde und nun vollendete Ausstellungsprojekt zu bestaunen und zu genießen, und um auf die große Resonanz der Recherchearbeiten, die in dieses Projekt eingeflossen sind, anzustoßen!
Zeit & Ort
Montag, 23.01.2017 | 18:00 Uhr
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Slawistik
Dorotheenstraße 65 - 5. Etage
10117 Berlin
Weitere Informationen finden Sie hier.