Nachspiel Filmfestival Cottbus
Film | 25.04.2017 | 19:00 Uhr | Tschechisches Zentrum Berlin
Das Deutsche Kulturforum östliches Europa und das Kino Krokodil zeigen ausgewählte Filme der Reihe „Spuren suchen: deutsch-tschechisch-polnische Geschichte(n) im Wandel“ vom 26. Filmfestival Cottbus 2016. Das Doppelprogramm mit den Filmen Mein Kroj und Kytlice, Zimmer frei läuft in Kooperation mit dem Tschechischen Zentrum Berlin.
Mein Kroj
CZ 2011, 26 Min., dt. OF, Regie: Martin Dušek,
In seinem nordböhmischen Heimatort gibt es keine Trachten mehr. Diese verschwanden nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit den deutschen Bewohnern und ihren Traditionen. So bastelt sich Dokumentarfilmer Martin Dušek aus den Versatzstücken seiner individuellen Geschichte eine eigene, bizarre Tracht und reist zum Sudetendeutschen Tag, zu dem sein Großvater immer eingeladen wurde. Die Veranstalter sehen ihn jedoch nicht als einen der ihren, sondern als irren Eindringling. Eine blondgelockte Schwejkiade aus der Gegenwart.
Kytlice, Zimmer frei
CZ 2012, 64 Min., OmeU, Regie: Rozálie Kohoutová,
Die tschechische Dokumentarfilmerin Rozálie Kohoutová kehrt in das Dorf zurück, in dem sie als Kind die Sommerferien verbrachte. Hier auf dem Land hatte ihr Großvater ein Haus, in dem die ehemaligen deutschen Bewohner angeblich einen Schatz hinterließen. Bei ihren Nachforschungen zur Geschichte und den langfristigen sozialen Folgen, die die Vertreibung der Deutschen bis heute hat, begegnen ihr Aufgeschlossenheit, Interesse und Empathie, aber auch Gleichgültigkeit und Ignoranz. Ständiger Begleiter der Regisseurin ist Luděk, ein naiver Maler und Patient in der örtlichen Psychiatrie. Seine Bilder illustrieren den Film. Seine manchmal erstaunlich hellsichtigen, zuweilen auch ungewollt komischen Kommentare verleihen dem mit leichter Hand gedrehten Dokumentarfilm streckenweise einen absurden Unterton.
Martin Dušek, geboren 1978 in Česká Lípa, ČSSR. Er studierte Fernsehjournalismus an der Karlsuniversität in Prag sowie Dokumentarfilm an der Film- und Fernsehfakultät der Akademie der Musischen Künste (FAMU). Dušek schreibt für Magazine, Drehbücher und führt Regie zu Fernsehreportagen und -dokumentationen.
Rozálie Kohoutová, geboren 1985 in Prag, ČSSR. Sie studierte zunächst Tsiganologie an der Karlsuniversität, bevor sie 2006 ihr Dokumentarfilmstudium an der FAMU in Prag begann. Nach ihrem Studium zog sie 2012 nach Frankreich, wo sie als Regisseurin und Kamerafrau arbeitet. Ihre Dokumentarfilme wurden mehrfach prämiert.
Das anschließende Gespräch mit den beiden Regisseuren moderiert Christina Frankenberg, stellv. Direktorin des Tschechischen Zentrums Berlin.
Eintritt:
- 6,50 €
Zeit & Ort:
Dienstag, 25.04.2017 | 19:00 Uhr
Kino Krokodil
Greifenhagener Straße 32
10437 Berlin
Weitere Informationen finden Sie hier.