OSTSEEDIALOGE IV.
Lesung & Gespräch | 07.05.2019 | Haus für Poesie
mit Dimitri Dragilew Autor, Berlin/Riga | Galina Rymbu Autorin, St. Petersburg | Moderation Hendrik Jackson Autor und Übersetzer, Berlin
Die literarische Lesereihe OSTSEEDIALOGE holt die Ostsee in Berlins Mitte. Aus dem Hemisphärischen, aus dem Geopolitischen heraus, hinein in die Idee eines gemeinsamen Kulturraums. OSTSEEDIALOGE denkt den „Ostseeraum“. Die Peripherie wird zum Zentrum.
Zwei AutorInnen, die in derselben Sprache schreiben und über die Ostsee miteinander zumindest geografisch verbunden sind, gleichzeitig aber so verschieden – auf Grund ihrer Poetik, Herkunft und Lebensansichten – lesen ihre Gedichte auf Russisch und in Übersetzung ins Deutsche und diskutieren gemeinsam mit dem Lyriker und Übersetzer Hendrik Jackson zum Thema Die Ostsee als literarischer Raum.
Dmitri Dragilew (geb. 1971 in Riga) studierte in Riga, Weimar und Jena. Erste Veröffentlichung erschien im Jahre 1986. In Lettland gehörte er zur Sektion der Nachwuchsautoren des Schriftstellerverbands. Als Kolumnist und Redakteur arbeitete er für verschiedenen Redaktionen (darunter internationale literarisch-kulturologische Schriftenreihe VIA REGIA) sowie im Rundfunk. Ferner konzipierte und moderierte er diverse Lesereihen und gehörte zu den Initiatoren der Berliner literarischen Gruppe SAPAD NAPERJOD (Westrückwärts-KdW-Kehrseite des Westens). Immer wieder initiiert er auch musikalische Projekte. Seine Lyrik, Prosa, Essays erschienen in den Literaturzeitschriften und Anthologien, z.B. in der großen Moskauer Anthologie der zeitgenössischen russischen Poesie außerhalb Russlands (2004). Darüber hinaus ist er auch Autor mehrerer Gedichtbände, zuletzt in Berlin und Moskau: Städtische Ligaturen (Hochroth, 2016) und Tor-Scher (Russkij Gulliver, 2017). Für seine literarischen Arbeiten wurde Dragilew unter anderem mit dem Literaturpreis der Moskauer Zeitschrift Deti Ra und dem Sonderpreis des IV. offenen russischsprachiger poetry slam in Berlin prämiert (beide 2006). Seit 2015 ist er der Vorsitzende der Vereinigung russischsprachiger Autorinnen und Autoren Deutschlands
Galina Rymbu (geb. 1990 in Omsk, Sibierien) ist Lyrikerin, Literaturkritikerin, Kuratorin und Philosophin. Sie ist Absolventin des Gorky-Literaturinstituts in Moskau und studierte sozial-politische Philosophie im Europäischen Universität in St. Petersburg. Sie unterrichtet an der St. Petersburger Schule für Neues Kino. Des weiteren ist sie eine der Organisatorinnen und Redakteurinnen des Horizontalen literatur-pädagogischen Projektes und Online-Magazins, welches sich mit aktueller feministischer Literatur und der Theorie des "F-Schreibens" beschäftigt. Unter anderem veröffentlichte sie Gedichte in Nowoje Literaturnoje Obozrenije, Wozduch, Šo, der Translit-Serie, N+1, Arc Poetry, The White Review, Berlin Quarterly, Music&Literature, Asymptote, und Powder Keg. Zu Ihren Lyrikbänden zählen Peredvižnoje prostranstvo perevorota (M.: Argo-Risk, 2014), White Bread (NY, After Hours LTD, 2016), Vremya Zemli (Charkov, kntxt, 2018), Zhisn v prostranstve, NLO, 2018), Kosmiskais prospekts (Lettland, Ozolnieki: Literature Without Borders, 2018), und Tijd van de aarde (Amsterdam, Uitgeverij Perdu, 2019). Sie ist Preisträgerin des Lyrikpreises des Festivals Poetry Without Norders (Riga, 2017) und lebt in Lviv in der Ukraine.
Die Veranstaltung wird deutsch-russisch simultan gedolmetscht.
Eine Veranstaltung der auslandSPRACHEN/ausland und Forum Mare Balticum in Kooperation mit dem Haus für Poesie.
Mit freundlicher Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds
Zeit & Ort07.05.2019 | 19:30 Uhr
Haus für Poesie
Kulturbrauerei
Knaackstr. 97, 10435 Berlin