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Zwischen "Dekadenz" und "Demokratur" - Ost-West-Kontroversen um die Europäische Wertegemeinschaft

Podiumsdiskussion | 26.10.2016 | 19:00 Uhr | Katholische Akademie in Berlin

(c) bplanet at FreeDigitalPhotos.net

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Europa ist mitten in einer neuen „Ost-West-Diskussion“: Im Westen wird „der Osten“ zur Projektionsfläche für negative politische und gesellschaftliche Entwicklungen. Führende Politiker mittel-osteuropäischer Staaten haben harsche Töne insbesondere gegenüber Deutschland und der EU angeschlagen: es gehe um eine Stärkung der nationalen Identitäten gegen europäische „Gleichmacherei“, um ein neues Selbstbewusstsein für die christliche Identität Europas und um die Entlarvung eines zerstörerischen Liberalismus.

Dieser Kritik wurde entgegengehalten, dass sich hier Machtinteressen in kulturellen Formeln verkleiden. Die angemessene Reaktion darauf müsse lauten, dem demokratischen Geist wieder mehr Kraft zu verleihen und den Populismus in die Schranken zu weisen. Mit dem Verweis auf Macht und Regeln ist die kulturelle Dimension des Streits jedoch nicht aus der Welt geschafft. Westliche Beobachter neigen dazu, Noten für Offenheit und Fortschrittlichkeit zu verteilen. Dem schallt nun entgegen: „So wie ihr wollen wir es ganz bestimmt nicht machen!“. Wie kam es dazu? Was bewegt die Öffentlichkeit in Ost und West? Welche gemeinsamen Werte und Handlungsperspektiven kann es angesichts der Kontroversen überhaupt geben?

Podiumsgäste:

  • Stefan Füle, Prag (ehemaliger Botschafter Tschechiens u.a. in Großbritannien und bei der NATO und Minister für europäische Angelegenheiten sowie EU-Kommissar für Erweiterung und Europäische Nachbarschaftspolitik (2010 – 2014))
  • Adam Krzemiński, Warschau (Publizist und Redakteur beim polnischen Nachrichtenmagazin POLITYKA).
  • Antoinette Primatarova, Sofia (Programmdiren für Europa beim Centre for Liberal Strategies. Ehemals Vertreterin ihres Landes bei den Europäischen Gemeinschaften (1999-2001) und maßgeblich an den Beitrittsverhandlungen Bulgariens zur EU beteiligt)
  • Prof. Dr. Oliver Jens Schmitt, Wien (Professor für südosteuropäische Geschichte an der Universität Wien)
  • Michael Stavarič (in Brno/Brünn geboren und nun als Schriftsteller und Übersetzer in Wien)


Moderation:

  •  Gemma Pörzgen (Journalistin, Berlin)


Eine gemeinsamen Veranstaltung von RENOVABIS - Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa und der Katholischen Akademie in Berlin. 


Zeit & Ort

Montag, 26.10.2016  |  18:00 Uhr

AB Queer, Sanderstrasse 15, Berlin

Weitere Informationen finden Sie hier.

Schlagwörter

  • Ungarn, Heinrich-Böll-Stiftung, Zivilgesellschaft, Deutschland, Orban, Demokratie