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Zehn Jahre nach der Osterweiterung des Schengenraums: Das Ende des grenzenlosen Europas?

Diskussion | 11.12.2017 | Brandenburgische Landesvertretung in Berlin

Foto: © Stiftung Genshagen | René Arnold

Foto: © Stiftung Genshagen | René Arnold

Die Stiftung Genshagen nahm den zehnten Jahrestag der Osterweiterung des Schengenraums zum Anlass, um am 11. Dezember 2017 in der brandenburgischen Landesvertretung in Berlin eine öffentliche Konferenz über Erfolge und Defizite von Schengen im europäischen Kontext zu veranstalten. Vor über hundert geladenen Gästen zog zunächst Dietmar Woidke, Ministerpräsident Brandenburgs und Polen-Beauftragter der Bundesregierung, eine positive Bilanz. Die Aufhebung der Grenzkontrollen habe nicht nur wirtschaftliche Erfolge zur Folge gehabt, sondern habe vor allem die Menschen auf beiden Seiten der Grenze näher zusammen gebracht und dazu beigetragen, dass Polen und Deutschland enge und trotz der grausamen Geschichte beider Länder heute normale Beziehungen pflegen. Dieses "Wunder der Normalität" gelte es durch noch engere Zusammenarbeit (insbesondere im Bereich der Sicherheitsorgane) zu verteidigen.

In der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten polnische, französische und deutsche Experten und Verantwortungsträger, darunter der Vize-Marschall des Lebuser Land Tadeusz Jędrzejczak zunächst die konkrete Situation im deutsch-polnischen Grenzgebiet. Anschließend wurden die mit der Schengenproblematik verbundenen europäischen Grundsatzfragen diskutiert. Welchen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Stellenwert hat die Idee eines gemeinsamen Europas der offenen Grenzen? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit das Versprechen des grenzenlosen Europas auch in Zukunft eingelöst werden kann? Welche konkreten politischen Reformanstrengungen sind notwendig, um die europäische Erfolgsgeschichte von Schengen künftig fortschreiben zu können? Wie sehen die Erwartungen der Bürger hierbei aus? Diese und weitere Fragen wurden mit Verantwortungsträgern und Experten aus Deutschland, Frankreich und Polen offen diskutiert.

Fazit: Schengen ist ein zentraler Baustein der europäischen Erfolgsgeschichte. Die Verteidigung von Schengen ist nicht umsonst und erfordert große politische Anstrengungen. Allerdings ist ein mögliches Scheitern in jedem Fall kostspieliger als alle Rettungsszenarien. Europa, Deutschland und Brandenburg können sich ein Scheitern von Schengen nicht leisten.

 

Förderer: Auswärtiges Amt

Zeit & Ort

11.12.2017 

Brandenburgische Landesvertretung in Berlin
In den Ministergärten 3
10117 Berlin 

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