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Die Ukraine im geopolitischen Interessenkonflikt: Unsere Pflicht zur Suche nach Auswegen

Podiumsdiskussion | Berlin | 08.04.2016 | Ehemaliges Jüdisches Waisenhaus

(Foto (c) domdeen; Quelle: FreeDigitalPhotos.net)

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38. Pankower Waisenhausgespräch

Der Ukrainekrieg der Jahre 2014 und 2015 hat das „Europäische Haus“und seinen „Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“ schwer beschädigt. Mehr als 6000 Menschen verloren ihr Leben. Die Russlandpolitik der Europäischen Union und der deutschen Bundesregierung ist gescheitert. Ein baldiges Ende des Konflikts ist nicht in Sicht. Die Lage droht sich durch beiderseitige militärische Aufrüstung gefährlich zuzuspitzen. Wie kann es weitergehen?

Prof. Dr. Herwig Roggemann vom Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin stellt in seiner Streitschrift Fragen nach Entwicklungszusammenhängen und Konfliktursachen. Er problematisiert vermeintlich eindeutige Rechtspositionen, Schlussfolgerungen sowie Reaktionen darauf: Außenpolitik als „Strafmaßnahme“ und Ausgrenzungspolitik gegenüber Russland sei kontraproduktiv und friedensgefährdend. Sie bedürfe der umgehenden Korrektur durch Aufhebung des sinnlosen Embargos. Die Ostpolitik von EU und NATO gehöre auf den Prüfstand.

„Im Ergebnis müssen der Westen genauso wie Russland und die Ukraine aufpassen, dass wir nicht alles verspielen, was wir schon einmal erreicht hatten.“ Diese Warnung des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl ist nach Ansicht Herwig Roggemanns begründet. Wie könnten nun Umsetzungsschritte für Verbesserungen in einem politischen Programm auf verschiedenen Ebenen aussehen? Die aktuelle Publikation „Ukraine-Konflikt und Russlandpolitik“, erschienen im Berliner Wissenschaftsverlag, sucht Antworten jenseits herrschender Meinungen.

Prof. Roggemann wird im 38. Waisenhausgespräch diese Thesen präsentieren und mit sachverständigen Vertretern aus Russland und aus der Ukraine nach Wegen Ausschau halten, die hoffentlich behilflich sein können,
die derzeitige Sprachlosigkeit zwischen allen Konfliktparteien zu überwinden.

Wie immer ist das Publikum zu engagierter Diskussion aufgerufen. Welcher Ort für diese notwendige Debatte wäre besser geeignet als das ehemalige Jüdische Waisenhaus in Pankow?



Moderation:

  • Prof. Dr. Peter-Alexis Albrecht, Goethe-Universität Frankfurt/Main und Odessa National Maritime University

Auf dem Podium: (u.a.)

  • Prof. Dr. Dr. h.c. Herwig Roggemann, Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin: Aktuelle Thesen zum Ukraine-Konflikt
  • Daniil Bisslinger, Attaché der Botschaft der Russischen Föderation (Bei den Minsker-Verhandlungen persönlicher Dolmetscher von Präsident Putin)
  • Andreas Metz, Referatsleiter im Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft




Zeit und Ort:

Freitag, 8. April 2016, 18 Uhr
Ehemaliges Jüdisches Waisenhaus, Betsaal
Berliner Straße 120-121, Eingang Hadlichstraße, 13187 Berlin