09.11. The Pipeline Next Door / Milsadenis Mezoblebi
THE PIPELINE NEXT DOOR / MILSADENIS MEZOBLEBI
Nino Kirtadze, GE/FR 2005, 90 min
Die BTC Pipeline verbindet über 1.760 Kilometer die Ölfelder des Kaspischen Meers mit der türkischen Mittelmeerküste. Beim ersten Spatenstich 2002 wird sie als teuerstes und größtes Projekt der Welt gefeiert, das Gewinn für alle bringen wird. Doch die Wirklichkeit der Transitländer sieht anders aus: Von den Emissären globaler Großkonzerne in die Enge getrieben, diskutieren die Bewohner*innen des Bergdorfs Sakire über die Spottpreise, die ihnen BP für ihr Land, ihre Existenzgrundlage, bietet, über die Risiken, die die Pipeline für ihre Sicherheit und ihre Gesundheit bereithält. Und sie geraten dabei ebenso in Zwietracht mit den Repräsentanten des Systems wie miteinander. Hier wird deutlich: Mag die Pipeline auch Räume verbinden, so führt sie doch sozial zu neuen Bruchlinien und Verwerfungen. Vor diesem Hintergrund sind wohl auch die letzten Worte des Films als frommer Wunsch zu verstehen: „Möge die Pipeline uns Frieden bringen!“
Text: Susanne Strätling
Im Anschluss an das Screening fand ein Q&A mit der Regisseurin Nino Kirtadze unter der Moderation von Susanne Strätling statt.
SlowTalk zu ECOEAST
Do 10.11. 19∶30 Uhr | Slow, Glad-House
Moderation: Irine Beridze
Die neue Sektion beim FFC diskutiert ökologische Themen und die Auswirkungen der Eingriffe in Natur und Landschaft auf das soziale Miteinander. In diesem Jahr zeigen zehn Filme, wie sich georgische Regisseur*innen zwischen1934 und heute mit dem Thema beschäftigen. Im „Slow“ sprechen die Filmemacher*innen und Expert*innen über die Wechselwirkungen zwischen Ökologie und Gesellschaft, Industrialisierung und Protestkultur und die Rolle des Mediums Films in der Nachhaltigkeitsdebatte.