Springe direkt zu Inhalt

Martin Wagner

2 bearbeitet 2

Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin

Geschichte Ost- und Ostmitteleuropas

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Adresse
Osteuropa-Institut FU Berlin
Garystraße 55
Raum 111
14195 Berlin

Sprechstunde

nach Vereinbarung. Anmeldung bitte per E-Mail.

Seit 1/2023 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Geschichte des Osteuropa-Instituts, Freie Universität Berlin
Seit 2020

Redakteur für Geschichte Osteuropas bei H-Soz-Kult

Seit 2018 Promotionsstudium in Geschichtswissenschaft, Humboldt-Universität zu Berlin; Forschungsaufenthalte in Moskau, St. Petersburg, Princeton und Hongkong
5/2018–12/2022 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte Osteuropas, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin
2018  M.A. in Chinastudien, Freie Universität Berlin
2017 M.A. in Moderner Europäischer Geschichte, Humboldt-Universität zu Berlin; Humboldt-Preis für die Masterarbeit
9/2016–7/2017 Studien- und Forschungsaufenthalt an der Higher School of Economics Moscow
2014 B.A. in Geschichte und Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin; währenddessen Gasthörer der Sinologie
9/2012–8/2013 Studienaufenthalt an der Peking Universität

Russland/Sowjetunion und China im 19. und 20. Jahrhundert

Transnationale und vergleichende Geschichte autoritärer Herrschaft

Die post-totalitäre Transformation nach Stalin und Mao

Diplomatiegeschichte der sino-sowjetischen Beziehungen

Promotionsprojekt: „Kollektiv durch die Krise. Transformation von Herrschaft nach Stalin und Mao, 1953–1957 und 1976–1981“ 

Totalitäre Regime können sich von innen heraus verändern und selbst mäßigen, sie können Gewalt und Willkür einhegen, die Allmacht des Einzelnen eingrenzen, und ihre Beziehung zu den Beherrschten neu begründen. Die poststalinistische Sowjetunion und das postmaoistische China sind zwei Beispiele dafür, wie der Terror aus dem Leben der Menschen verschwinden konnte, weil die Täter von einst nicht mehr in jener Ordnung leben wollten, an deren Schaffung sie selbst beteiligt gewesen waren. 

Mit dem Tod Stalins im März 1953 und Mao Zedongs im September 1976 kam der Massenterror an ein Ende, nicht aber die Systeme, in deren Namen die Führer Furcht und Schrecken verbreitet hatten. Wie konnten die Gefolgsleute Stalins und Maos der Gewalt ein Ende setzen, ohne das Herrschaftssystem zu verändern? Und wie gelang es den Nachfolgern der Tyrannen, untereinander Frieden zu halten?

Sowohl in der Sowjetunion als auch im China vollzog sich der Herrschaftswandel von der Alleinherrschaft zu einer autoritären Ordnung im Modus der Krisenbewältigung einer so genannten „kollektiven Führung“. Wie unterschieden sich die Antworten, die die Erben der Macht in der Sowjetunion und China auf diese Herausforderung fanden? Lernten Moskaus und Beijings Reformer voneinander, grenzten sie sich voneinander ab?

Mit Sören Urbansky: China und Russland. Eine kurze Geschichte einer langen Beziehung

In vier Jahrhunderten Nachbarschaft haben die Beziehungen zwischen China und Russland viel Licht und Schatten gesehen. Die Zeit der Glücksmomente war kurz. Sie endete oft unverhofft. Russland und China waren einander dabei ein stetes Gegenüber; ein Gegenüber, dem sie sich – ganz gleich ob in Freundschaft, Gleichgültigkeit oder Feindschaft – nicht entziehen konnten. Denn als imperiale Großreiche, sozialistische Supermächte, autoritäre Gewaltregime glichen sie einander, verglichen einander, konkurrierten und kooperierten, waren in Annäherung getrennt, in Abgrenzung geeint.

Vom Jahr 1689, als sie die gemeinsame Territorialgrenze zogen, bis in die Gegenwart des Jahres 2022, als sie territoriale und symbolische Grenzen überschritten, verband Russland und China eine wechselvolle Geschichte. Diese Interaktion war stets mehr als die Summe außenpolitischer Entscheidungen und diplomatischer Vereinbarungen. Sie ist die Geschichte von Wahrnehmungen und Einflüssen, vom Abarbeiten „am Anderen“ und zuweilen der Übernahme ins Eigene.

Herausgeberschaft

Besprochene Geschichte. Die Ukraine, Russland und die Sowjetunion in Buchrezensionen – ein Dossier von H-Soz-Kult, in: H-Soz-Kult, 29.07.2022, https://www.hsozkult.de/text/id/texte-5485?title=besprochene-geschichte-die-ukraine-russland-und-die-sowjetunion-in-buchrezensionen-ein-dossier-von-h-soz-kult (zusammen mit Helena Holzberger und Robert Kindler)

Crises in Authoritarian Regimes. Fragile Orders and Contested Power, Frankfurt am Main/New York: Campus Verlag 2022. (zusammen mit Jörg Baberowski)

Hiroshima. Die Atombombe als Gegenstand der Globalgeschichte, in: Zeitgeschichte-online, April 2017, URL: http://www.zeitgeschichte-online.de/thema/hiroshima. (hg. v. Lutz Raphael und Jan Eckel unter Mitarbeit von Martin Wagner).

Aufsätze in begutachteten Zeitschriften

Excoriating Stalin, Criticizing Mao. Entangled Reevaluations of the Past in the 1950s Soviet Union and 1970s/80s China, in: American Historical Review (angenommen)

Entanglement and Rivalry: Encountering “the Other” in Harbin’s Education, 1906–1932, in: Comparativ. Zeitschrift für Globalgeschichte und Vergleichende Gesellschaftsforschung 31: 5-6 (2021): Transimperial Histories of Knowledge: Exchange and Collaboration from the Margins of Imperial Europe, S. 639–653.

KPD-Verbot – KPÖ-Gebot. Antikommunismen und staatlicher Umgang mit Kommunistischen Parteien in den 1950er Jahren, in: Geschichte und Gesellschaft 47:3 (2021): Erfassung, Ordnung, Ausgrenzung, S. 438–466.

Scheine drucken, Schätze evakuieren. Kontingenzbewältigung in Russland angesichts der Bedrohung St. Petersburgs 1812, in: Historische Zeitschrift 312:1 (2021), S. 62–97. (zusammen mit Benjamin Conrad)

Revisionismus. Elemente, Ursprünge und Wirkungen der Debatte um den Stalinismus „von unten“, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 66:4 (2018), S. 651–681.

in Zeitschriften und Sammelbänden

Rediscovering Lenin, Reinventing the Collective. Revolutionary Ideals in post-Stalinist and post-Maoist Transitions, in: Norihiro Naganawa (Hrsg.): Dreams of Emancipation. A Transnational History of Revolutionary Russia (in Redaktion)

Europe’s Other(ed)s: The Americas, Africa, Asia, and the Middle East in Contemporary History (ca. 1900-2000) in: Jan Hansen, Jochen Hung u.a. (Hrsg.): The European Experience. A Multi-Perspective History of Modern Europe, 1500–2000, Cambridge: Open Books Publishers 2023, S. 119–130. (zusammen mit Gabriela Lima, Ozan Ozavci und Balázs Sipo).

Europe’s Other(ed)s: The Americas, Africa, Asia, and the Middle East in Modern History (ca. 1800–1900), in: Jan Hansen, Jochen Hung u.a. (Hrsg.): The European Experience. A Multi-Perspective History of Modern Europe, 1500–2000, Cambridge: Open Books Publishers 2023, S. 109–117. (zusammen mit Ramachandra Byrappa, Jaroslav Ira und Ozan Ozavci).

Beides erschien zugleich als EuroClio-Textbuch: https://historiana.eu/narratives/europes-other-ed-s-1/start

Über die Trennung sprechen. Das Erbe der Entstalinisierung und das Ende der sino-sowjetischen Freundschaft 1963, in: Jörg Baberowski und Robert Kindler (Hrsg.): Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2023, S. 75–92.

Crises in Authoritarian Regimes: An Introduction, in: Jörg Baberowski und Martin Wagner (Hrsg.): Crises in Authoritarian Regimes: Fragile Orders and Contested Power, Frankfurt am Main/New York: Campus Verlag 2022, S. 11–26. (zusammen mit Jörg Baberowski)

in Tageszeitungen

Wie endet Putins Herrschaft?, in: Neue Zürcher Zeitung, 10. Mai 2022, S. 28. (zugleich online: https://www.nzz.ch/feuilleton/putin-die-zeit-nach-stalin-zeigt-wie-sich-macht-wandeln-kann-ld.1682638)

Die Zukunft ist offen, und wir kommen nicht um sie herum: was wir aus einem Rückblick auf Napoleons Russlandfeldzug lernen, in: Neue Zürcher Zeitung, 17. April 2020. (online: https://www.nzz.ch/feuilleton/dcorona-krise-wir-kennen-die-zukunft-nicht-aber-gestalten-sie-ld.1550257)

Über Fehler sprechen, aber keine Fehler zugeben, in: Neue Zürcher Zeitung, 17. Januar 2019, S. 43. (zugleich online: https://www.nzz.ch/feuilleton/china-mao-ueber-fehler-sprechen-aber-keine-zugeben-ld.1451563)

„Mit Zunehmen der Unzufriedenheit ist das ein Risiko“. Der Leiter der EU-Kommissionsvertretung über die Gefahr von Massendemonstrationen und Radikalisierung als Folge der Finanzkrise, in: Der Standard, 30. März 2009. (online: https://www.derstandard.at/story/1237228684068/martin-wagner-mit-zunehmen-der-unzufriedenheit-ist-das-ein-risiko)

in Internetpublikationen

Der Vergessenheit trotzen. Die historische Ukraine mit Andreas Kappeler entdecken (Rezensionsessay zu Andreas Kappeler: Kleine Geschichte der Ukraine. 5., überarb. und aktualisierte Auflage, München 2019), in: H-Soz-Kult, 23.3.2022, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-116255.

Die Atombombenabwürfe auf Nagasaki und Hiroshima im August 1945: „Global Moments“?, in: Zeitgeschichte-online, April 2017, https://zeitgeschichte-online.de/themen/die-atombombenabwuerfe-auf-nagasaki-und-hiroshima-im-august-1945-global-moments (zusammen mit Kai Willms, Susanne Quitmann und Helge Jonas Pösche).

Bomben für den Frieden – Frieden ohne Bomben. Die Atombombe als Triebkraft der Ent- und Verflechtung internationaler Staatenbeziehungen, 1945–1968, in: Zeitgeschichte-online, April 2017, https://zeitgeschichte-online.de/themen/bomben-fuer-den-frieden-frieden-ohne-bomben (zusammen mit Helge Jonas Pösche).

Akademische Übersetzungen

ins Englische: Armin Nassehi: Emergency as Normalcy. An Afterword, in: Jörg Baberowski und Martin Wagner (Hrsg.): Crises in Authoritarian Regimes. Fragile Orders and Contested Power, Frankfurt am Main/New York 2022, S. 365–372. (zusammen mit Linda O’Grady)

aus dem Russischen: Auszüge aus Texten von L. I. Ginzberg, A. I. Danilov und L. Korsunskij zur Rezeption Friedrich Meineckes in der Sowjetunion, in: Bernd Sösemann (Hrsg.): Friedrich Meinecke: „Die deutsche Katastrophe. Betrachtungen und Erinnerungen“. Edition und internationale Rezeption, Berlin 2018, S. 310–312, 357, 359–362.

aus dem Chinesischen: Auszüge aus Texten von He Zhaowu (何兆武), Shi Yonghe (石雍和), Li Yang (李扬), Zhang Guiyong (張貴永) und Xu Xianyao (徐先堯) zur Rezeption Friedrich Meineckes in der VR China und Taiwan, in: Bernd Sösemann (Hrsg.): Friedrich Meinecke: „Die deutsche Katastrophe. Betrachtungen und Erinnerungen“. Edition und internationale Rezeption, Berlin 2018, S. 44, 187–191, 354–358, 423.

Rund zwei Dutzend Rezensionen für die Neue Zürcher Zeitung, Historische Zeitschrift, H-Soz-Kult, Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, ASIEN – The German Journal on Contemporary Asia, Das Historisch-Politische Buch, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, WerkstattGeschichte.

Zur Website des Friedrich-Meinicke-Instituts
Zentrum für Historische Forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften
Zur Website des Netzwerks Area Histories
Zur Mediothek des Osteuropainstituts