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November 2025

"Ida" von Paweł Pawlikowski

FdM 2025-12 Ida

FdM 2025-12 Ida

Regie: Paweł Pawlikowski
Genre: Spielfilm
Jahr: 2013
Sprachfassung: Deutsche Synchronisation
Dauer: 77 Minuten
Verfügbar bis: 07.12.2025

Hier geht es zum Stream.

Synopsis

Polen, 1962: Die 18-jährige Anna steht vor dem wichtigsten Schritt ihres Lebens - die junge Novizin möchte das ewige Gelübde ablegen und ihr Leben nun voll und ganz Gott widmen. Im Waisenhaus von Nonnen aufgezogen, war der Glaube über viele Jahre hinweg Annas einziger Halt und Trost, so dass dieser Weg für sie vorherbestimmt scheint. Doch bevor Anna endgültig in den Konvent eintreten darf, verlangt ihr die Äbtissin eine letzte Prüfung ab. Anna soll ihre Tante Wanda und damit ihre einzige noch lebende Verwandte kennenlernen.

Als Anna ihre Koffer packt, ahnt sie nicht, dass sie sich mit der Reise zu ihrer Tante zugleich auf eine Reise in die eigene Vergangenheit begibt - und die hält ein schmerzhaftes Geheimnis bereit. Denn eigentlich ist Anna gar nicht Anna, sondern Ida, die Tochter eines jüdischen Ehepaares, das dem Naziregime zum Opfer fiel. Gemeinsam mit ihrer Tante geht Anna auf Spurensuche. Und so wird die Reise zum Grab von Annas Eltern für beide zu einer Reise zum eigenen Selbst. Als Annas Tante Selbstmord begeht, muss sich Anna entscheiden - zwischen der Religion und ihrer neu gewonnenen Freiheit als Ida.

Seit der ersten Teilnahme an einem Festival hat der Film "Ida" über 50 Preise gewonnen. Darunter fünf europäische Filmpreise für den besten Film, das beste Drehbuch, die beste Regie und die beste Kamera sowie den Publikumspreis. 2015 wurde der Film des polnischen Regisseurs Pawel Pawlikowski in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film mit einem Oscar ausgezeichnet. In eindrücklichen Schwarz-Weiß-Bildern beschäftigt sich Pawlikowski mit der Geschichte seiner Heimat seit dem Angriff der Deutschen und geht die Tabuthemen in seinem Land an, die drei "ismen" Kommunismus, Stalinismus und Antisemitismus. Zum Trailer geht es hier

Zum Regisseur

Paweł Pawlikowski wurde 1957 in Warschau geboren. Nach der Scheidung seiner Eltern verließ er Polen 1971 zusammen mit seiner Mutter und lebte nach Stationen in Deutschland und Italien schließlich ab 1977 in Großbritannien. Erst später im Leben erfuhr er von seiner jüdischen Großmutter väterlicherseits, die in Auschwitz ermordet worden war. Pawlikowski studierte deutsche Literatur und Philosophie in London und Oxford und kam ohne formale Filmstudien über das Schreiben und die Fotografie zum Film. Seine Laufbahn begann in den 1980er-Jahren als Dokumentarfilmer für die BBC (u. a. "Lucifer over Lancashire", "Tripping with Zhirinovsky"), ehe er erfolgreiche Spiel- und Autorenfilme drehte, darunter "The Last Resort" (2000), "My Summer of Love" (2004, BAFTA) sowie "Ida" (2013) und "Cold War" (2018, Auszeichnung als bester Regisseur in Cannes). Seit 2014 lebt er in Polen.

Weiterführende Informationen

- Mit The Atlantic (englischsprachig) und bei Kinofenster spricht Pawlikowski über persönliche und historische Referenzen in "Ida".

- Munziger und Britannica bieten ausführlichere Biographien Pawlikowskis. 

- Pawlikowskis Dokumentarfilme sind auf seinem Vimeo-Kanal frei verfügbar. Seine Doku "Tripping with Zhirinovsky", in der er den rechtsnationalistischen russischen Politiker Vladimir Volfovich Zhirinovsky 1995 bei einer Bootsfahrt über die Volga zu verschiedenen Wahlkampfveranstaltungen begleitet, ist außerdem in voller Länge auf YouTube zu sehen.

Mehr Informationen zu den Filmen der letzten Monate finden Sie auf der Website der OEI Mediothek.