November 2020
Рафферти / Rafferti, 1980
Regie: Semjon Aranowitsch
Hauptdarsteller*innen: Oleg Borisov, Evgenija Simonova, Armen Džigarchanjan, Aleksandr Kajdanovskij
Genre: Fernsehserie
Jahr: 1980
Sprachfassung: Russisch ohne Untertitel
Dauer: 198 Minuten (3 Folgen)
Link zum Stream.
„Rafferti“ (im Original: Рафферти) ist ein dreiteiliger sowjetischer Fernsehspielfilm, der 1980 im Lenfilm Studio von Semjon Aranowitsch nach dem gleichnamigen Roman (Rafferty, 1959) des amerikanischen Schriftstellers Lionel White (1905-1985) gedreht wurde. Er kreist um die engen Allianzen zwischen politischer Macht, ökonomischen Interessen und krimineller Energie, welche Mafia, Gewerkschaften und Weißes Haus verbinden.
Die Serie spielt in den 1960er und 70er Jahren in den USA. Jack Rafferti, stellvertretender Leiter der Transportarbeitergewerkschaft, muss vor einer Regierungskommission wegen Korruptionsverdachts aussagen. Zwar könnte er die Aussage verweigern, aber nur mit der Folge, damit seinen beruflichen Aufstieg maßgeblich zu behindern. Die Sitzungen der Kommission werden im ganzen Land im Fernsehen übertragen, so dass seine Familie und Freunde auf den Prozess aufmerksam werden. Im Laufe des Prozesses kommen Stück für Stück immer mehr dunkle Machenschaften Jack Raffertis ans Licht – seine Verbindungen mit der Mafia und dem Gangster Farrichetti, seine Affäre mit einer jüngeren Frau und vieles mehr.
Die Serie führt dem Zuschauer gekonnt den beruflichen Untergang eines Menschen vor, der von schnellem Karriereerfolg betäubt moralisch und menschlich tief fällt.
Der Figur von Rafferti liegt die reale Figur des Gewerkschaftsvorsitzenden Jimmy Hoffa zugrunde, der seit den Anfängen seiner Arbeit in der Transportgewerkschaft tief in die kriminelle Szene verstrickt war. 1964 wurde er auf aktives Betreiben des damaligen Generalstaatsanwalts Robert Kennedy wegen Bestechung, Verschwörung und Betrug zu 13 Jahren Haft verurteilt, 1971 jedoch von Präsident Nixon begnadigt. Daraufhin unterstützte die Transportgewerkschaft Nixon im Wahlkampf um seine zweite Amtszeit als Präsident. Hoffa selbst scheiterte mit seinem anschließenden Versuch, erneut eine Spitzenposition in der Gewerkschaft einzunehmen. Im Juli 1975 verschwand er und wurde 1982 für tot erklärt. 1993 feierte der Film „Hoffa“ des Schauspielers und des Regisseurs Danny DeVito seine Premiere, der das Leben von Jimmy Hoffa porträtiert.
Der sowjetische Filmregisseur Semjon Aranowitsch (1934 - 1996) erhielt für sein künstlerisches Werk mehrere Auszeichnungen, darunter den Nike-Preis (1988) und den Silbernen Bären bei den Berliner Filmfestspielen im Jahr 1994 für den Film „Das Jahr des Hundes“ (Год собаки / god sobaki).
Dokumentarfilm zum Regisseur:
Телеканал Культура: Семен Аранович – Острова / Telekanal Kul’tura: Semjon Aranowitsch – Ostrova
Filmografie
Dokumentarfilme:
1965 — Время, которое всегда с нами / Vremja, kotoroe vsegda s nami
1965 — Последний пароход / Poslednij parochod
1965 — Сегодня — премьера / Segodnja – prem'era
1966 — Дагестанская баллада / Dagestanskaja ballada
1966 — Друг Горького — Андреева / Drug Gor'kogo – Andreeva
1967 — Максим Горький. Последние годы / Maksim Gor'kij. Poslednie gody
1968 — Сорок шагов / Sorok Šagov
1969 — Люди земли и неба / Ljudi zemli i neba
1969 — Поделись своей песней / Podelis' svoej pesnej
1970 — Встречи с Горьким (Горький. Последние годы) / Vstreči s Gor'kim (Gor’kij. Poslednie gody)
1970 — Тысяча сто ночей / Tysjača sto nočej
1975 — Монолог художника / Monolog chudožnika
1977 — Павловск / Pavlovsk
1979 — Встреча на острове / Vstreča na ostrove
1981 — Дмитрий Шостакович / Dmitrij Šostakovič
1989 — Личное дело Анны Ахматовой / Ličnoe delo Anny Achmatovoj
1987 — Дмитрий Шостакович. Альтовая соната / Dmitrij Šostakovič. Al'tovaja sonata
1989 — Эдуард Фальц-Фейн. Русские монологи / Eduard Fal'c-Fejn. Russkie monologi
1989 — Я служил в охране Сталина, или Опыт документальной мифологии / Ja služil v ochrane Stalina, ili opyt dokumental'noj mifologii
1990 — Я служил в аппарате Сталина, или Песни олигархов / Ja služil v apparate Stalina, ili pesni oligarchov
1991 — Большой концерт народов, или Дыхание Чейн-Стокса / Bol'šoj koncert narodov, ili Dychanie čejn-stoksa
1993 — Острова Художественные / Ostrova Chudožestvennye
Spielfilme:
1971 — Красный дипломат / Krasnyj diplomat
1973 — Сломанная подкова / Slomannaja podkova
1976 — …И другие официальные лица / …I drugie oficial’nye lica
1978 — Летняя поездка к морю / Letnjaja poezdka k morju
1980 — Рафферти / Rafferti
1983 — Торпедоносцы / Torpedonoscy
1985 — Противостояние / Protivostojanie
1988 — Большая игра / Bol’šaja igra
1994 — Год собаки / God sobaki
1995 — Agnus Dei (не завершён) / Agnus Dei (ne zaveršёn)
Weitere Filme des Regisseurs im Stream: auf Youtube
Quellen zu „Rafferti“: Aufsätze, Rezensionen, Artikel
Kurze Forumbeiträge: