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Mai 2022

Kievskie Freski / Kiyver Fresken, 1965/66

Kievskie Freski

Kievskie Freski

Kievskie Freski / Kiyver Fresken

Regie: Sergej Paradschanov, alternativ: Sergo Paradschanovi
Genre: Spielfilm (Fragmente)
Jahr: 1965/66
Sprachfassung: Ukrainisch ohne Untertitel
Dauer: 15 Minuten
Besetzung: Tengiz Archvadze, Vladimir Artman, Aleksandr Kotchekov

Link zum Film

Synopsis:

Kievskie Freski ist der erste Film nach S. Paradschanovs eigenem Drehbuch und zeigt Fragmente eines geplanten Spielfilms über die Befreiung Kiyvs von Nazideutschland. Die Arbeit am Film wurde noch während der Dreharbeiten von staatlicher Seite aus gestoppt, nachdem die filmische Umsetzung der Thematik des ‚Großen Vaterländischen Krieges‘ als „trügerisch und mystisch-subjektiv“ verurteilt wurden. Die Filmnegative wurden auf staatliches Geheiß hin vernichtet und erst in den 1980er Jahren wurden Probeaufnahmen des Films wiederentdeckt.

Paradschanov bedient sich im Film keines heroischen Narrativs, sondern fokussiert in verschiedenen Tableaueinstellungen museale-, künstlerische- aber auch alltagsgegenständliche Artefakte.

Zum Regisseur:

Sergej Paradschanov (1924-1990) studierte an der Moskauer Filmhochschule WGIK und wurde ab den 1960er Jahren als Regisseur auch international bekannt. Paradschanovs Werk zeichnet sich auch durch Multikulturalität aus: Als Sohn armenischer Eltern in Tbilisi geboren, war er künstlerisch auch der Ukraine und dem Südkaukasus verbunden. Sein Film Feuerpferde (Tini zabutykh predkiv, 1964), im ukrainischen Kontext verortet, gilt als internationaler Durchbruch Paradschanovs, wurde jedoch nicht in sowjetischen Kinos gezeigt.

Aufgrund des Abweichens von der filmästhetischen Doktrin der UdSSR wurden Paradschanovs Werke oftmals verändert oder gar zensiert. Nach einer vierjährigen Lagerhaft wurde er bis 1984 mit einem Arbeitsverbot belegt.

Filmografie:

  • 1951: Moldovskaya skazka
  • 1954: Andriesh
  • 1957: Zolotye ruki
  • 1957: Natalya Ushvij
  • 1957: Dumka
  • 1959: Pervyj paren
  • 1961: Ukrainskaya rapsodiya
  • 1962: Die Steinblume (Tsvetok na kamne)
  • 1964: Feuerpferde (Tini zabutykh predkiv)
  • 1967: Hakob Hovnatanyan
  • 1969: Die Farbe des Granatapfels (Sayat Nova)
  • 1985: Die Legende der Festung Surami (Ambawi Suramis tsichisa)
  • 1985: Arabeskebi Pirosmanis temaze
  • 1988: Kerib, der Spielmann (Ashugi Quaribi oder Ashik-Kerib)
  • 1990: Confession

Quellen:

Überblick zu Paradschanovs Schaffen (Arsenal Kino Berlin)

Überblick zu drei zensierten Filmen Paradschanows (Calvert Journal)

Georgische Quellen:

- ფარაჯანოვის „კიევის ფრესკები“ - ქალაქი, როგორც ცოცხალი არსება

- Hammock Magazine

- Radiobeitrag zu Paradschanov

Russischsprachige Quellen:

- Iskusstvo Kino

- Seans Magazin

- Seans Magazin

Filmwissenschaftliche Analyse:

Tatjana Petzer: „Vajanie iz vremeni“. Essay zum Autorenfilmkonzept Andrej Tarkovskijs und Sergej Paradžanovs. In:Andrej Tarkovskij: Klassiker – Классик – Classic – Classico. Beiträge zum internationalen Tarkovskij-Symposium an der Universität Potsdam ; Band 2. Potsdam 2016.