Regie: Vadim Kostrov
Genre: Dokumentarfilm
Jahr: 2019
Sprachfassung: Russisch mit englischen Untertiteln
Dauer: 110 Minuten

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Synopsis:

Der Sommer des Jahres 2019. In der Tiefgaragengalerie Narodnaja in Nižni Tagil herrscht reges Treiben: Konzerte und Ausstellungen finden statt, junge Künstler*innen diskutieren über Kunst, Politik und die Zukunft. Vadim Kostrov, der mit 23 bereits zahlreiche Filme gedreht hat, fängt Proben, Dialoge und Performances ein und schafft so ein Porträt des künstlerischen Untergrunds von Nižni Tagil. 

„Narodnaja“ wurde in Lissabon auf einem der wichtigsten europäischen Dokumentar- und Experimentalfilmfestivals Doclisboa uraufgeführt und nahm an der Ural Industrial Biennale, dem Festival Message to Man und dem Moskauer Premiere-Festival teil. Im Jahr 2022 wurde er auf dem FICUNAM-Festival in Mexiko im Rahmen einer Retrospektive der Filme von Vadim Kostrov gezeigt. 

Filmkritiker Boris Nelepo über den Film: 

Das Volk zu sehen ist, als würde man Eurydike zum letzten Mal sehen. Der Krieg hat viele Filme völlig neu codiert und ihre Wahrnehmung verändert. Früher schien eine schöne Zukunft unausweichlich zu sein: Man muss sich nur das Talent, die Energie und die Aufrichtigkeit der Protagonisten von The People's War ansehen. Doch das Leben hat sich als härter erwiesen: Ihre Hoffnungen werden mit Füßen getreten, und von Nižni Tagil aus werden nun vom örtlichen Erzpriester geweihte Staffeln von Durchbruchspanzern ausgesandt, um Menschen in einem Nachbarland zu töten.

Zum Regisseur:

Vadim Kostrov wurde 1998 in Nižni Tagil (Russland) geboren und studierte Dramaturgie am Gerasimov Institut für Cinematographie in Moskau. Seine ersten Dokumentarfilme, unter anderem „The Silent Night” filmte er mit dem I-Phone. Nach einem Jahr verließ er das Institut aufgrund von Zensur durch seine Lehrer. Anschließend drehte er Feature-Dokus über die Moskauer Untergrundszene und arbeitete von 2019 bis 2020 an einer Dokumentarfilmserie über den Ural, in deren Rahmen die Filme „Narodnaja“ (2019), „After Narodnaja“ (2020) und „Comet“ (2020) entstanden. Zudem entstanden drei autobiographische Werke: “Orpheus” (2019), “Sommer” (2020) und “Winter“ (2021). Aktuell arbeitet Vadim Kostrov am Featurefilm „Autumn“ und am „U-Project“ – einer On- und Offline Installation. Kostrov verließ Russland nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und lebt derzeit im Exil in Frankreich, wo er weiterhin Filme dreht. 

Mehr Informationen:

–      Cinematographie von Vadim Kostrov 

–      Mubi Seite zu Vadim Kostrov 

–      Artikel auf Cholod-Media (auf Russisch) 

–      Inhaltsangabe zu „Still Free“ (2023) von Vadim Kostrov

–      Diskussion mit Vadim Kostrov im Rahmen der „Woche der Kritik 2023“ in Berlin