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Gertrud Pickhan: Ausstellung im Centrum Judaicum zur Polenaktion

Am Sonntag, den 08.07.2018 eröffnet die Ausstellung "Ausgewiesen! Berlin 28.10.1938". SIe behandelt die Geschichte der Polenaktion in Berlin und wurde mit Studierenden der Freien Universität konzipiert. 

Die Ausstellung ist bis zum 30.12.2018 im Centrum Judaicum (Oranienburger Str. 28-30, 10117 Berlin zu sehen. 

News vom 04.07.2018

"Am 28. und 29. Oktober 1938 verhafteten die Nationalsozialisten im Rahmen der „Polenaktion“

rund 17.000 jüdische Menschen und schoben sie in das Nachbarland Polen ab, weil sie polnische
Staatsangehörige waren. In Berlin wurden mehr als 1.500 jüdische Bewohnerinnen und Bewohner
in ihren Wohnungen oder auf der Straße verhaftet und an die deutsch-polnische Grenze transportiert.
Die meisten von ihnen mussten zu Fuß die Grenze überqueren und erreichten die polnische
Kleinstadt Zbąszyń (Bentschen).
Insgesamt kamen am 28. und 29. Oktober über 8.000 ausgewiesene Jüdinnen und Juden in diesem
Ort an. Rund zehn Monate mussten sie in improvisierten Notunterkünften in Zbąszyń ausharren.
Einigen wenigen wurde die Rückreise ins Reichsgebiet gestattet, anderen gelang die rettende
Emigration ins Ausland oder sie durften zu Verwandten ins Landesinnere Polens weiterreisen.
Nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht gerieten sie hier in die Fänge der Besatzer.
Viele von ihnen wurden in den Ghettos und Lagern ermordet.

Die Ausstellung erzählt die Geschichte von sechs jüdischen Berliner Familien vor, während und
nach dem 28. Oktober 1938. Für die meisten Familien war dies der Tag, an dem sie für immer
auseinandergerissen wurden.
Seit Jahrzehnten hatten sie in Berlin gelebt oder waren hier geboren worden. Berlin war ihr Zuhause,
ihre Spuren lassen sich im Stadtraum verorten. Die Geschichte der „Polenaktion“ ist deshalb auch
ein Teil der Geschichte der Stadt Berlin. Viele der betroffenen Familien lebten in unmittelbarer
Nachbarschaft des heutigen Centrum Judaicum.
Gezeigt werden in der Ausstellung neben Dokumenten der Verfolgung und Ermordung auch private Familienfotos, die das Leben vor der Ausweisung veranschaulichen oder vom Weiterleben nach 1945
erzählen. Berliner Studierende haben daran mitgearbeitet, die Biografien der vorgestellten Familien zu recherchieren."

Website des Centrum Judaicum

Einladung

Flyer

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