Gastwissenschaftler (Überblick)
Gastwissenschaftler (Überblick)
Viele ausländische Graduierte und (Nachwuchs)WissenschaftlerInnen haben in den letzten Jahren bei den einschlägigen Förderinstitutionen der Bundesrepublik Deutschland, allen voran beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und bei der Alexander von Humboldt-Stiftung, einen Forschungsaufenthalt am Arbeitsbereich Geschichte & Kultur des Osteuropa-Instituts beantragt. Mit ihren Forschungsprojekten und Kontakten leisteten und leisten die Gäste einen wesentlichen Beitrag zur Internationalisierung der Forschung und der Kontakte des Arbeitsbereichs.
Regelmäßig (zweimal im Jahr) besuchen Historiker der Karls-Universität in Prag (Institut für Universalgeschichte und Geschichte der internationalen Beziehungen: Prof. Aleš Skřívan und Kollegen) das Osteuropa-Institut im Rahmen kurzfristiger Forschungsaufenthalte in Berlin. Skřívan ist Chefredakteur der „Prague Papers on History of International Relations“, zu deren Beirat auch der Unterzeichnete gehört.
Die überwiegende Mehrheit der Gäste kommen aus den Ländern Südosteuropas. Zu ihnen gehörten (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
- Prof. Dr. Zoran Žiletić, Germanist u. Kulturwissenschaftler aus Belgrad, Humboldt-Stipendiat und -Preisträger,
- Dr. Rumen Daskalov, Historiker aus Sofia, Humboldt-Stipendiat,
- Dr. Darius Staliunas, Historiker aus Wilna, DAAD-Stipendiat, stellvertretender Leiter des Historischen Instituts von Litauen und Mitherausgeber der „Lithuanian Historical Studies“,
- Dr. Ljubinka Trgovčević, Historikerin aus Belgrad, DAAD-Stipendiatin,
- Prof. Dr. Bogdan Murgescu, Historiker aus Bukarest, Iorga-Preisträger, Roman-Herzog- bzw. Humboldt-Stipendiat,
- Dr. Calin-Radu Ancuta, Historiker aus Bukarest (dito),
- Prof. Dr. Djordje Kostić, Slawist und Germanist am Balkanologischen Institut in Belgrad, Humboldt-Stipendiat,
- Dr. Predrag Marković, Historiker aus Belgrad, Roman-Herzog-Stipendiat,
- Prof. Dr. Teodor Pavel, Historiker aus Cluj, DAAD-Stipendiat,
- Dr. Mirela-Luminia Murgescu, Historikerin aus Bukarest, DAAD-Stipendiatin,
- Prof. Dr. Dušan Nečak, Historiker, aus Ljubljana, DAAD-Stipendiat, Dekan der Philosophischen Fakultät,
- Prof. Dr. Milan Ristović, Historiker aus Belgrad, DAAD-Stipendiat,
- Vince Paál, Historiker aus Budapest, DAAD-Stipendiat,
- Bojan Aleksov, Historiker aus Budapest, Stipendiat der Central European University in Budapest,
- Dr. Tristan Landry, Historiker aus Quebec/Kanada, Humboldt-Stipendiat,
- Prof. Dr. Valeri Stojanov, Turkologe aus Sofia, Humboldt-Stipendiat,
- Dr. Aleksej Kurayiev, Historiker aus Kiev, DAAD-Stipendiat,
- Maja Brkljačić, Historikerin aus Zagreb/Budapest, Roman-Herzog-Stipendiatin.
- Marko Zubak, Historiker aus Zagreb/Budapest, Stipendiat der Central European University.
- Vladimir Ivanovic, Institut für Zeitgeschichte, Belgrad; Stipendiat des DAAD.
- Dr. Mila Mancheva, Historikerin aus Sofia, Roman-Herzog-Stipendiatin.
- Dr. Hannes Grandits, Historiker aus Graz, Stipendiat des österreichischen FWF.
Eine rege Zirkulation besteht zwischen dem Osteuropa-Institut und der Central European University in Budapest. Mehrere unserer Gäste waren vor oder nach ihrem Aufenthalt in Berlin an der CEU zu Gast (z.B. Rumen Daskalov, Predrag Marković, Bojan Aleksov, Zsuzsa Török, Maja Brkljačič sowie einige TeilnehmerInnen am Forschungscolloquium Südost- europa, die von dritter Seite – z.B. vom Zentrum für vergleichende Geschichte Europas – ein Stipendium erhalten haben).
Aus den Forschungsaufenthalten der ausländischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind vielfältige persönliche Netzwerke und Kooperationen hervorgegangen. So waren z.B. Predrag Marković und Milan Ristović an einem von der Volkswagen-Stiftung geförderten Projekt zur vergleichenden Untersuchung autoritärer Regime in Ostmittel- und Südosteuropa während der Zwischenkriegszeit beteiligt. Die Ergebnisse des Projekts sind Mitte 2001 in einem Sammelband beim Schöningh-Verlag erschienen. Marković arbeitete darüber hinaus an einem anderen, ebenfalls von der Volkswagen-Stiftung finanzierten, Projekt zum Identitätswandel im früheren Jugoslawien mit. Die Forschungsergebnisse wurde in serbischer Sprache in Belgrad veröffentlicht. Bogdan Murgescu und Milan Ristović gehören zu den Koordinatoren eines laufenden DAAD-Projekts zur Erstellung eines Curriculums „Geschichte Südosteuropas als europäische Geschichte“. Aus der Zusammenarbeit zwischen Rumen Daskalov und dem Unterzeichneten entstand ein Beitrag zu dem beim Beck-Verlag in München erschienenen Handbuch „Südosteuropa“, herausgegeben von Margaditsch Hatschikjan und Stefan Troebst. Maja Brkljačić arbeitet an einem von der Volkswagen-Stiftung geförderten Projekt zur Tradierung von Erinnerungen mit. Enge Kontakte bestehen ferner zu Djordje Kostić, dem Sekretär des Humboldt-Clubs in Serbien.
H. Sundhaussen