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Georgiens Weinbrücke nach Europa

Wer wir sind: Danilo Andjelic, Manuel Borgholte, Daniel Donath, Tatev Sahakian, Damjan Sarvan, Leonardo Verropoulos, Jakub Wandzioch

Was wir tun:

Wie verbunden die Georgier ihrer 8000 Jahre alten Weinanbautradition heute sind, wird den Besuchern der kleinen Kaukasusrepublik bereits bei ihrer Ankunft am Flughafen bewusst. Hier bekommen Reisende ein Fläschchen Wein als Willkommensgruß überreicht. Eine Geste, die nicht nur den hohen Stellenwert von Wein in der georgischen Kultur aufzeigt, sondern deutlich macht, dass die sich seit der Rosenrevolution 2003 politisch und wirtschaftlich im Umbruch befindende Republik, nun auch europäische Weinliebhaber überzeugen und neue Märkte erschließen möchte. Denn obwohl Wein zu den bedeutendsten Kultur- und Exportgütern des kleinen Landes zählt und Lebensgrundlage zahlreicher Familien ist, bleibt Georgien in Europa noch immer ein Geheimtipp. Nur Wenige kennen das erst 1991 unabhängig gewordene Land und womöglich die Wenigsten wissen von der Existenz der hervorragenden georgischen Weine. Lange Zeit fristete das Land ein Dasein im Schatten der Sowjetunion. Wein wurde hauptsächlich nach Russland und in die Unionsrepubliken exportiert. Bis heute ist der postsowjetische Raum Hauptabnehmer für georgischen Wein.

Doch spätestens seit dem 2008 verhängten russischen Weinembargo ist das Land dazu gezwungen, neue Märkte zu erschließen. Diese Herausforderung hat Georgien in Angriff genommen. Zahlreiche Winzer passen Anbau und Produktion ihrer Weine geltenden EU-Richtlinien an. Immer häufiger sind georgische Winzer auf europäischen Messen anzutreffen. Und auch politisch hat sich in Georgien in den letzten Jahren einiges getan. Das Land weist beachtliche Erfolge bei der Korruptionsbekämpfung auf. Die öffentliche Verwaltung wurde in den vergangenen Jahren entbürokratisiert und umfassend modernisiert. Im Sommer 2014 unterzeichnete Georgien außerdem das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union.

In unserem 30-minütigen Dokumentarfilm wollen wir dieses aufstrebende, aber dennoch unbekannte Land kennenlernen. Als roter Faden dient uns hierbei natürlich der georgische Wein. Zwei Wochen lang fahren wird quer durchs Land und wollen von unseren Protagonisten erfahren, welche Verbindung sie zu ihrem nationalen Kulturgut haben. Kleine Weinbauern schildern uns ihren Alltag - innovative Winzer stellen ihre modernen Wein vor und erzählen uns, warum der georgische Wein so einzigartig ist. Atemberaubende Landschaften und urige Dörfer schmücken diesen Film. Im abgelegenen Swanetien treffen wir auf Mönche, die uns die kulturelle Bedeutung des Weins näherbringen. Hier bewundern wir die weltweit älteste Weinherstellungsmethode in den Kvervris, den im Boden eingelegten tönernen Amphoren.

Weiter geht’s zu einem Großunternehmer: Seine Fabriken wurden in den vergangenen Jahren an EU-Richtlinien angepasst und modernisiert. Vor welchen Herausforderungen steht man hier? Sind die Folgen der russischen Sanktionen bereits überwunden? In Tiflis, der georgischen Hauptstadt, geht es schließlich um die große Politik. In einem Gespräch mit dem Landwirtschaftsminister sprechen wir über die Annäherung an die Europäische Union und vor allem über die Rolle, die Georgiens Exportschlager in diesem Zusammenhang spielen können.

Im Dezember 2016 wird unsere Dokumentation schließlich bei einem Themenabend mit anschließender Weinverkostung in Berlin vorgestellt. Wir hoffen, so zu einem regen, kulturellen, aber auch politischen und wirtschaftlichen Austausch beizutragen - denn Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen.

Kontakt: 

Facebook: Georgian Winebridge

E-mail: project-georgia@oei.fu-berlin.de