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Menschenrechte in Belarus

Menschenrechte in Belarus – Jugend gegen die Todesstrafe?

 

Wer wir sind:

Satik Aghekyan, Jelena Puljic, Elena Hetzel

 

Das sind unsere Ziele:

Im Rahmen unseres Masterstudiums am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin haben wir im Wintersemester 2013/14 und Sommersemester 2014 ein Projekt zum Thema „Menschenrechte in Belarus – Jugend gegen die Todesstrafe?“ organisiert und durchgeführt. Wir haben uns dafür entschieden, uns gerade mit Belarus auseinanderzusetzen, da es ein osteuropäisches Land ist, welches sich unweit der deutschen Grenzen befindet, direkt an den EU-Ländern Polen, Estland, Lettland, Litauen grenzt und über das dennoch so wenig bekannt ist, da es in der deutschen Berichterstattung vernachlässigt wird bzw. nur wenig Information über Belarus nach außen gelangt.

Belarus wird in den deutschen Medien mehrfach als letzte Diktatur Europas bezeichnet, welches die Menschenrechte seiner Bürger stark einschränkt und die Todesstrafe immer noch verhängt und ausführt. Wir möchten vor allen Dingen die Sicht der belarussischen Jugend bezüglich des Themas Menschenrechte, speziell Todesstrafe, beleuchten, um herauszufinden, inwiefern dieses Thema überhaupt eine Rolle spielt und ob es in der jüngeren Generation ein Protestpotential gibt.

 

Was wir machen:

Unser Projekt besteht darin, eine Forschungsreise nach Vilnius zu organisieren. Vilnius gilt als belarussische Exilantenhochburg, in der viele Belarussen leben und studieren. Vor unserer Reise haben wir Fragebögen an Studierende der Europäischen Humanistischen Universität geschickt, um uns ein Bild davon zu machen, was junge, gebildete Menschen von der Todesstrafe halten, wie sie die Menschenrechtslage in Belarus einschätzen und wie sie sich die Zukunft ihres Landes vorstellen. Des Weiteren haben wir Interviews mit zwei jungen Belarussen durchgeführt, die sich über längere Zeit in Deutschland aufhalten und somit die deutsche und belarussische Zivilgesellschaft gut vergleichen können. Was unsere Recherchearbeit sehr bereichert hat, war ein Interview mit einer Menschenrechtsaktivistin von Amnesty International. Sie konnte uns sehr detailliert schildern, worin die Arbeit von Amnesty besteht, wie sie den Menschen helfen, die im Todestrakt sitzen und warum sich in der Bevölkerung kein Widerstand formiert, um gegen die Todesstrafe und das autoritäre Regime zu protestieren. In Vilnius haben wir an der Sommerschule zum Thema Menschenrechte teilgenommen, die von der belarussischen Menschenrechtsorganisation Viasna organisiert wurde. Wir haben zahlreiche Interviews mit den jungen Teilnehmern und Menschenrechtsaktivisten durchgeführt. Außerdem haben wir uns mit einer Juradozentin der EHU getroffen, die uns interessante Einblicke in das Wertesystem dieser Universität geben konnte und von der Motivation vieler Belarussen gesprochen hat, an dieser Universität zu studieren.

 

Das sind unsere Ergebnisse:

Anhand Interviews und Fragebögen konnten wir uns ein besseres Bild machen, wie die Jugend in Belarus im Bezug auf Menschenrechte und Todesstrafe eingestellt ist. Außerdem konnten wir erfahren, dass es durchaus Formen zivilen Ungehorsams gibt. Aktuell beschäftigen wir uns damit, einen Beitrag aus unseren Forschungsergebnissen zu verfassen, um diesen in einer Online-Publikation auf der Webseite der Menschenrechtsorganisation Viasna zu veröffentlichen.

 

Unsere Förderer sind:

Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin

Im Web:

https://spring96.org/en/news/72646 (Englisch)
https://spring96.org/ru/news/72634 (Russisch) 
https://spring96.org/ru/news/75428 (Russisch)
https://spring96.org/be/news/75427 (Belarussisch)