Poesis – Polis – Praxis. Positionen lyrischer Zeitgenossenschaft
Eine hybride Form zwischen Tagung und Lesung beleuchtete im Berliner Haus für Poesie (23.–24. Juli) aktuelle Lyrik in ihrem Spannungsfeld zwischen Ästhetischem und Politischem. Unter dem Titel „Poesis – Polis – Praxis“ diskutierten Lyrikerinnen und Theoretikerinnen aus Russland, der Ukraine, Deutschland und den USA neue poetische Verfahren als Antworten auf die Herausforderungen spätmoderner Gesellschaften.
News vom 07.07.2017
Anlässlich des 65. Geburtstags des Literaturwissenschaftlers und Übersetzers Georg Witte blickte die Tagung mit ihm zusammen auf Positionen lyrischer Zeitgenossenschaft. Die (Selbst)Verortung gegenwärtiger Lyrik zwischen Poetischem und Politischem, Individuellem und Kollektivem, Vergangenem und Aktuellem, Privatem und Öffentlichem gelang in Panels mit ungewöhnlichen Negationsformen: „Un-Dokumentationen“ (Yevgenia Belorusets, Jeffrey Yang) oder „Ultra-Unrealismus“ (Igor Gulin, Lea Schneider). Die lecture performance der Künstlergruppe „Slavs and Tatars“ erweiterte die Grenzen der Philologie in einem Beyonsense zwischen Chlebnikov und Beyonce.