Grete Rebstock

Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin
Lehrstuhl für Geschichte Ostmitteleuropas
Doktorand/in
Seit 2012 | Promotion im Fach Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin. Promotionsthema: “Die Erinnerungen ehemaliger NS-Zwangsarbeiter_innen aus der Sowjetunion” (gefördert vom Evangelischen Studienwerk) |
2010–2012 |
Freie Mitarbeit im Online-Archiv „Zwangsarbeit 1939 – 1945. Erinnerungen und Geschichte“ |
2011 | Leitung des Seminars „Deutsche Erinnerungsorte“ für den DAAD in Taschkent |
2005–2006 | Auslandsstudienjahr an der Staatlichen Universität St. Petersburg, Russland |
2002–2010 | Magister-Studium Osteuropastudien und Ethnologie an der Freien Universität Berlin |
Geboren am 22.12.1980 in Tübingen |
Dissertationsprojekt: Die Erinnerungen ehemaliger NS-Zwangsarbeiter_innen aus der Sowjetunion
Abstract:
Meine Dissertation ist eine Auswertung der russischen Interviews aus dem Online-Archiv „Zwangsarbeit 1939 – 1945. Erinnerungen und Geschichte“. Die Arbeit enthält eine doppelte Fragestellung: Einerseits zielt sie auf Emotionen sowie psychische Vorgänge - besonderes Augenmerk liegt auf dem Konzept der psychologischen Ressourcen und Resilienz - und andererseits auf die Merkmale des kulturell und historisch spezifischen Diskurses der vorliegenden Erinnerungsnarrative aus dem sowjetischen und postsowjetischen Kontext. Die Ergebnisse sollen anhand der Darstellung der Emotionen und der psychologischen Ressourcen einen Ausblick auf die psychische Leistung der Bewältigung traumatischer Unrechtserfahrungen innerhalb der Gruppe ehemaliger Zwangsarbeiter_innen geben. Diese Art der Bewältigung ist immer von der psychischen Disposition des Einzelnen abhängig, erfolgt jedoch ebenso durch eine kollektive Sinngebung des Erlebten, die anhand einer Einordnung in ein diskursives, kulturelles Deutungsgewebe erfolgt. Diese Einordnung und somit die Verknüpfung einer psychologischen Perspektive mit einem geschichtswissenschaftlichen Erkenntnisinteresse soll Ergebnis der Arbeit sein.
- Grete Rebstock: Emotionen und Diskurse. Überlegungen zu den Erinnerungen ehemaliger NS-Zwangsarbeiter_innen aus der Sowjetunion. In: Alina Bothe, Isabel Christina Brüning (Hg.): Geschlecht und Erinnerung im digitalen Zeitalter. Neue Perspektiven auf ZeitzeugInnenarchive, Berlin: LIT Verlag 2015, S. 157-178.
- Grete Rebstock: Zagovorit' k koncu žizni: russkojazyčnye svidetel’stva iz onlajn-archiva „Prinuditel’nyj trud 1939-1945. Vospomoninanija i istorija“. In: NIC "Memorial" (SPB) (Hg.): Pravo na imja. Biografika XX veka. Sankt Peterburg 20-22 aprelja 2014, St. Petersburg: NIC "Memorial" 2015, S. 138-145. Link