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Genese des Kapitalismus im post-sozialistischen Europa

(31302)

TypSeminar
Dozent/inDr. Mihai Varga
RaumGarystr.55/301 Seminarraum
Zeit

Mi 12:00-14:00

Die Genese des post-sozialistischen Kapitalismus gehört zu den größten sozialen und politischen Experimenten des ausgehenden 20. Jahrhunderts, geprägt von einem historisch einmaligen Dilemma der Gleichzeitigkeit, also der gleichzeitigen Einführung von Kapitalismus und Demokratie. Trotz vermeintlich ähnlicher Ausgangslage sind die Ergebnisse dieser Transformation in Mittel- und Osteuropa höchst unterschiedlich. Das bei genauerem Besehen divergierende historische Erbe, die Rolle von Eliten und Gegen-Eliten, das Vorhandensein eines nationalen Konsenses und der Einfluss externer transnationaler Akteure sind deshalb genauer zu betrachten. Diese Unterschiede lassen sich nicht einfach als mehr oder weniger erfolgreich, mehr oder weniger Demokratie begreifen, sondern sind qualitativer Natur und führen zu unterschiedlichen Varianten von Kapitalismus. Das Seminar vermittelt einen breit angelegten Überblick über zentrale Konzepte, Kontroversen und Befunde zur Transformation der mittel- und osteuropäischen Länder, die Gemeinsamkeiten wie Unterschiede dieses Verlaufs und dessen Ergebnisse erhellen. Es legt die Basis für alle weiteren Lehrangebote im Bereich der Soziologie und darüber hinaus. Mit dem von Karl Polanyi entlehnten Begriff der Marktgesellschaft wird der Schwerpunkt auf die politische Implementierung des Marktes und des Privateigentums gelegt, die etwa in Polen anders aussah als in Russland. Zugleich wird nach der sozialen und institutionellen Einbettung dieses Marktes gefragt (z.B. durch Verbände und Zivilgesellschaft), nach der Ausformung sozialer Ungleichheit und der Konsumgesellschaften.

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