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Lesung Roswitha Schieb -"Jeder zweite Berliner. Schlesische Spuren an der Spree"

Literatur | Berlin | 04.04.2016 | 15:30 Uhr | Urania Berlin

(Copyright (c)Deutsches Kulturforum östliches Europa e.V. )

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Auf den Spuren Schlesiens in Berlin: Buchpräsentation der Autorin Roswitha Schieb

»Jeder zweite Berliner ist ein Schlesier« hieß es früher und die Autorin Roswitha Schieb zeigt, wie viele Spuren in der Stadt noch heute auf schlesische Ursprünge verweisen. 

Sogar die charakteristischen Granitplatten auf den Berliner Fußwegen stammen aus der Region, die seit ihrer Eroberung durch Friedrich II. Mitte des 18. Jahrhunderts bis 1945 das wichtigste Hinterland für die Spreemetropole war. Die im 19. Jahrhundert zunehmende Verehrung für Friedrich II. gestalteten vor allem schlesische bildende Künstler und Schriftsteller wie Adolph von Menzel oder Willibald Alexis. Obwohl die vom Preußenkönig eroberte Provinz über zwei Jahrzehnte lang Schauplatz blutiger Kriegshandlungen gewesen war, wurde die nachfolgende Modernisierung und religiöse Toleranz im vormals habsburgischen Schlesien als positiv empfunden.

Soziale Themen bewegten viele schlesische Persönlichkeiten in Berlin, nicht nur den Arbeiterführer Ferdinand Lassalle oder den Sozialdemokraten Paul Löbe, sondern auch Schriftsteller und bildende Künstler wie Gerhart Hauptmann oder Ludwig Meidner. Diese Sensibilität hing unter anderem mit der Industrialisierung zusammen, die Tausende von arbeitssuchenden Schlesiern nach Berlin brachte. Schlesier bereicherten die preußische Hauptstadt auch durch ihren Sprachwitz, verkörpert im Eckensteher Nante oder in der Satirezeitschrift kladderadatsch.

Auf drei Spaziergängen durch die architektonische, künstlerische und literarische Stadtlandschaft zeigt das reich bebilderte Buch typisch schlesische Phänomene der Industrie-, Theater-, Kunst- und Gesellschaftsgeschichte Berlins. Das Kulturforum präsentiert das in seinem Verlag erschienene Buch mit einem Bildervortrag der Autorin Roswitha Schieb. 

Eintritt:

8,00 €

6,50 € ermäßigt

4,50 € für Urania-Mitglieder