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Matthias Nawrat liest aus seinem Buch "Die vielen Tode unseres Opas Jurek"

Literatur | Berlin | 03.05.2016 | 18:30-20:30 Uhr | Kulturhaus Babelsberg

((c) dan; Quelle: FreeDigitalPhotos.net)

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Gebürtiger Opoler Matthias Nawrat liest in Potsdam


Zum Autor:

Nawrat wurde 1979 in Opole geboren, siedelte als Zehnjähriger mit seiner Familie nach Bamberg um. Er studierte in Freiburg und Heidelberg Biologie, danach am Schweizer Literaturinstitut in Biel.
Für seinen Debütroman "Wir zwei allein" (2012) erhielt er den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis. Sein Roman "Unternehmer" (2014) wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert und u.a. mit dem Kelag-
Preis und dem Bayern-2-Wortspiele-Preis ausgezeichnet. Den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2016 erhält Nawrat für seinen Roman "Die vielen Tode unseres Opas Jurek". Matthias Nawrat lebt
heute in Berlin.

Zum Buch:

Viele Tode musste Opa Jurek in seinem Leben sterben: im besetzten Warschau, nachts auf der Straße, wo er in der Sperrstunde zwei deutschen Soldaten in die Arme läuft. In der „weltberühmten“ Ortschaft Oświęcim, in der er als Zwangsarbeiter den Todeshunger kennenlernt. In Opole, der vom Krieg zerstörten Stadt auf dem Mond, wo er vor den leeren Regalen seines Lebensmittelgeschäfts Nr. 6, noch immer sterbenshungrig, von Delikatessen und mehrgängigen Mittagessen träumt. Und auch, als er schon längst mit Oma Zofia verheiratet ist und ihre Tochter sich in einen schulbekannten Delinquenten und Sohn regimekritischer Eltern verliebt, der sie nach Kanada entführen will … Denn da steigt Opa Jurek, inzwischen Direktor eines Warenhauses, für kurze Zeit zum erfolgreichsten Delikatessenverkäufer von Opole auf – und findet sich, scheinbar unschuldig, in der Todesdunkelheit einer Zelle wieder. 

Matthias Nawrats herzzerreißend traurige, schaurig-komische Familiengeschichte verbindet Alltag und Politik, Straßenwitz und Kriegserfahrung, Autobiographisches und Fiktion zu etwas, das stärker nachwirkt als jede romanhafte Biographie: dem Schelmenroman eines polnischen Großvaters, der – die Gräuel des Krieges und des Totalitarismus herabmildernd und die eigene Heldenrolle auffrisierend – Geschichten erzählt, die gerade im Begriff sind, Geschichte zu werden. Ein lebendiger, an Zwischentönen reicher, aber auch abgründiger Roman über eine Familie vor dem Hintergrund der Geschichte Polens und Europas im 20. Jahrhundert. (Quelle: Rowohlt)

Organisation:

Die Lesung ist eine Gmeinschaftsveranstaltung des Opole-Clubs/Berlin-Brandenburgische Auslandsgesellschaft und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Brandenburg. Die Städtepartnerschaft zwischen Potsdam und Opole besteht bereits seit mehr als 40 Jahren. Es ist die älteste Partnerschaft der Brandenburger Landeshauptstadt. Nach ersten Kontakten bereits Anfang der 60er Jahre wurde 1973 ein offizielles Abkommen unterzeichnet. Opole ist die Hauptstadt der Wojewodschaft Opolskie, ihr Verwaltungs-, Wissenschafts- und kultureller Mittelpunkt.




Anmeldung: Über opoleclub@bbag-ev.de


Eintritt:   Frei


Zeit und Ort:

Dienstag, 3. Mai 2016 von 18:30-20:30 Uhr 

Kulturhaus Babelsberg
Karl-Liebknecht-Straße 135, 14482 Potsdam