Springe direkt zu Inhalt

Galina Dulkina - Update on Russian Avant-Garde

Ausstellung | 27.01.2017 - 22.02.2017 | Auktionshauses "Kabinett"

© Galina Dulkina; Auktionshauses "Kabinett"

© Galina Dulkina; Auktionshauses "Kabinett"

Die Russische Avantgarde, die 2017 ihr 100-jähriges Jubiläum feiert, kann in ihrer Bedeutung für die Entwicklung der Kunst kaum überschätzt werden. Für einige wenige Jahre waren politische und künstlerische Utopien einer neuen Gesellschaft zu einer Einheit verschmolzen. Ein Paradebeispiel hierfür sind die 1920 in Moskau gegründeten Höheren Künstlerisch-Technischen Werkstätten (russ. WChuTeMas) - eine legendäre staatliche Kunsthochschule der Moderne, das "russische Bauhaus", die sich den Ideen der Avantgarde verschrieben hat und nach einer revolutionären Erneuerung der Relation von Kunst und Alltag des neuen Menschen strebte. Anders als bei der elitären Akademiekunst zuvor, sollte von nun an ein jeder als "aktive Kraft" in den Produktionsprozess integriert werden können. Eine neue Perspektive auf die Kunst der Zukunft im technisierten Zeitalter entstand in Form der Produktionskunst: hier experimentierte man mit unterschiedlichen Materialien, Techniken und Gattungen unter dem Primat von Geometrie, Mathematik und Abstraktion. Besonders die Porzellankunst erlebte aufgrund der Vielzahl der bei ihrer Produktion notwendigen Schritte und Möglichkeiten einer Einbeziehung der Arbeiterschaft in den Herstellungsprozess einen enormen Popularisierungsschub. Genau diesem Wandel ist es zu verdanken, dass Porzellandesigner, die der Arbeiterklasse entstammen, wie Sergej Chekhonin und die Schwestern Natalia und Jelena Danko sich mit ihren Ideen weltweit Gehör verschaffen konnten.

Die 1981 in der UdSSR, heutigem Russland, geborene Galina Dulkina trägt diese Tradition der Produktionskunst der Russischen Avantgarde bis ins 21. Jh. fort und entwickelt diese weiter. Die Porzellankünstler der Produktionskunst hatten in ihrer kurzen Blüte nicht genügend Zeit, über den traditionellen Gebrauchskontext des Porzellans hinauszugehen. Indem Dulkina diese Formensprache der Avantgarde an die Gattung der Skulptur heranträgt, geht sie einen entscheidenden Schritt weiter und fordert das brüchige Material des Porzellans zu größeren Dimensionen in der Vollplastik heraus. Doch auch im Produktionsprozess ist Dulkina als Porzellankünstlerin eine Ausnahmeerscheinung. Jede einzelne Etappe der Herstellung vollzieht sie minutiös im Alleingang nach: vom Entwurf, über Rohstoffaufbereitung, Modellierung, Beschichtung, Trocknen, Brennen bis zur anschließenden Handbemalung in Aufglasur.


Dauer:
27.01.2017 - 22.02.2017

Ort:
Kabinett Auktionshaus & Antiquitäten GmbH
Carmerstraße 11
10623 Berlin

Weitere Informationen finden Sie hier.

Schlagwörter

  • Tourism, Czech Republic, UNESCO, Berlin, Culture