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THROUGH A FOREST WILDERNESS

Konzeptkunst / Performance | 24.08 - 03.09.2017 | Brandenburgischer Kunstverein Potsdam

© DOWN WITH ART! e.V.

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Aktionen im Wald. Performance, Konzeptkunst, Events. 1960 ∞ | mit Vladimír Havlík, Lumír Hladík, Milan Knížák, Petr Štembera, Margita Titlová Ylovsky und Jiří Valoch

„The clearest way into the Universe is through a forest wilderness“, erkannte der schottisch-amerikanische Naturforscher John Muir schon 1890 – gut siebzig Jahre bevor Künstler auf der ganzen Welt den Wald als Aktionsraum für sich entdeckten. Die in der – oft existenziellen – Auseinandersetzung mit der Natur entstandenen künstlerischen Werke und Aktionen nimmt die nur für kurze Zeit in Potsdam zu sehende Ausstellung THROUGH A FOREST WILDERNESS erstmals in den Blick. Dabei geht es vor allem um minimale, aber nicht weniger spektakuläre Arbeiten aus Konzeptkunst, Performance, Minimal Art und Fluxus.

Vor allem den Künstlern Mittel- und Osteuropas diente der Wald in den 1960er bis 1980er Jahren als Rückzugs- und Alternativraum – er wurde zum Schauplatz und oft einzigen Zeugen ihrer im öffentlichen Kulturleben unerwünschten Aktivitäten. Zur gleichen Zeit waren die Künstler Westeuropas und Amerikas daran interessiert, neues Terrain außerhalb etablierter und kommerzialisierter Institutionen für sich zu entdecken.

Wie radikal die Auseinandersetzung mit der Natur sein kann, zeigt die Arbeit von Petr Štembera, der sich 1973 einen Zweig in die eigene Blutbahn pflanzte (Štěpování – Pfropfen). Eine Verbindung eher spielerischer Art hatte Milan Knížák im Sinn, der 1980 dazu einlud, Freundschaft mit einem Baum zu schließen. Andere Künstler interessierte vor allem der Kontrast zwischen organischen und geometrischen Formen, so arrangierte die slowenische Künstlergruppe OHO ihre minimalistischen Interventionen im Wald mit Holzstäben, Metallbändern, Seilen und Toilettenpapier (1969). Die Aktion, Bäume mit Mullbinden zu verbinden (Tabarz Recycling, 1983) der Gruppe CLARA MOSCH aus Karl-Marx-Stadt spiegeln ein neu erwachtes Umweltbewusstsein zu Zeiten des Waldsterbens wider. Und auch heute setzen zeitgenössische Künstler ihre Arbeiten oder sich selbst der Natur aus. So dokumentiert das mit über einer Millionen Views virale Video Hanging in the Woods (2014) der Norwegerin Hilde Krohn Huse, eine ungeplant-existenzielle Situation. Es zeigt den verzweifelten Versuch der nackten Künstlerin sich aus einem Seil zu befreien.

Die Besucher der Ausstellung sind auch selbst zur Aktivität eingeladen – so können sie ihre Wünsche dem Wish Tree (ab 1996) von Yoko Ono anvertrauen. Nach der Ausstellung werden die aufgeschriebenen Wünsche am Imagine Peace Tower in Island vergraben.

Begleitet wird die Ausstellung von einem internationalen Symposium (1., 2. September) mit Vorträgen, Künstlergesprächen und Performances. Eine spätere Publikation ist geplant.


Künstler: ANK 64/SOUP 69/Visarid (EE), ARTPROSPEKT P.O.P (SK), Eugen Blume/Erhard Monden (DE), Bård Breivik (NO), CLARA MOSCH (DE), GORGONA (HR), Vladimír Havlík (CZ), Geoffrey Hendricks (US), Wolfgang Henne/Michael Kunert/Steffen Volmer (DE), Lumír Hladík (CZ/CA), Aleksandar Battista Ilić (HR), Villem Jahu (EE), Milan Knížák (CZ), Kollektive Aktionen (RU), Hilde Krohn Huse (NO/GB), Reiner Maria Matysik (DE), OHO (SI), Yoko Ono (JP/US), Carolee Schneemann (US), Petr Štembera (CZ), Dezider Tóth (SK), Margita Titlová Ylovsky (CZ), Jiří Valoch (CZ), Robert Watts (US), Vadim Zakharov (RU/DE), Jana Želibská (SK) und andere



Weitere Informationen: throughaforestwilderness.tumblr.com

Ein Projekt von DOWN WITH ART! e.V.
zu Gast im Brandenburgischen Kunstverein Potsdam, Freundschaftsinsel, 14467 Potsdam

Kuratorin: Petra Stegmann

Förderung: Landeshauptstadt Potsdam, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Goethe-Institut

Freundliche Unterstützung: Norwegische Botschaft in Berlin, Tschechisches Zentrum Berlin 

Zeit & Ort

24.08. - 03.09.2017  

Ausstellungseröffnung: 24.8.2017, 19 Uhr 
Ausstellung: 25.8.– 3.9.2017, Mi-So, 14-18 Uhr 
Symposium: 1. + 2.9.2017

Brandenburgischer Kunstverein Potsdam
Freundschaftsinsel
14467 Potsdam

Weitere Informationen finden Sie hier.

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